Tuesday, November 4, 1817
Prag

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d: 4t früh mit Lina zur Beichte gegangen und Comunion.
Brief auf die Post an Kind.
dann in Brautstaat geworfen, und meine Lina mit dem
Halsschmuck und Schawl überrascht*.
um 12 Uhr holten
uns Kleinwächter und Dr. ab.
und um ½ 1 Uhr geschah die
wichtigste Handlung in meinem Leben, auf un-
gemein feyerliche und rührende Art durch den
Pater De Very*.
Gott segne den Bund, der meine
geliebte Lina zu meiner treuen Lebens Gefährtin
macht, und gebe mir Kraft und die Gabe sie glüklich
und so froh zu machen, als mein Herz es innigst
wünscht.
bey der Trau Rede fiel auf ergreiffende
Weise ein Gesang von Männerstimen ein, von
der Anhänglichkeit meiner alten Choristen bereitet*.

Innig ergriffen und voll der feyerlichsten heiligsten
Vorsäzze verließen wir die für uns unvergeßliche
St. Heinrichs Kirche.
      Gott gebe seinen Segen.
+ + +.

Ein fröhliches Mahl erwartete uns beim Dr. Jungh.
Brautführer waren H: Bomsel, Brautjungfer Mlle: Lisette Frieser.
Zeugen, der Braut, Dr: Jungh, von mir, H: Kleinwächter.
dann noch im Theater Abschied genommen und eingepakt.
dem Pfarrer
dem Beystand
in die Kirche
dem Meßner
dem Gehülfen
an Almosen
Jungh für eine arme Familie gegeben
Junghs die Zukker Schaale geschenkt. der Mutter das Kreuz.
H: Weinhold eine Dose
der Mariandel
Junghs Kutscher
Theater Schule und Variationen
dem Meßner von St. Gallen

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|30 xr:
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|6 rh
|16 gr
|10 ƒ W. W:
|5. – –
|2. – –
|4. – –
|20 – –
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|14. ƒ
|1. rh8 gr
|1. rh
|5. ƒ30. xr
|7. ƒ

Editorial

Responsibilities

Übertragung
Dagmar Beck
Kommentar
Dagmar Beck; Frank Ziegler

Tradition

  • Text Source: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
    Shelf mark: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1

    Provenance

    • Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
    • bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)

    Commentary

    • “… dem Halsschmuck und Schawl überrascht”Die Hochzeitsgeschenke hatte Weber laut Tagebuch am 23. August (Brautschmuck), 24. und 26. August (wohl dazugehöriges Schmuckfutteral und Schmuckkästchen) bzw. 3. November (Schal) gekauft.
    • “… durch den Pater De Very”Zur Trauung vgl. die Kirchenbucheinträge sowie den Trauschein.
    • “… Anhänglichkeit meiner alten Choristen bereitet”Vgl. dazu auch Webers Brief an H. Lichtenstein vom 14. Mai 1818.
    • W. W:abbreviation of “Wiener Währung”.

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