Gottfried Weber an Giacomo Meyerbeer in Darmstadt
Mannheim, Dienstag, 2. Oktober 1810
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- 1810-10-02: to Weber
- 1810-09-28: from Weber
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- 1810-10-11: to Weber
- 1810-10-08: from Weber
Direct Context
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- 1811-05-05: to Meyerbeer
- 1811-01-15: from Weber
Lieber harmonischer Confrater Baer.
Vielen freundlichen Dank für Ihr Postscript zum Briefe des Bruder Melos v. 23, V. M. und Dank für die Aufmerksamkeit welche Sie meinem Sonaderl geschenkt haben. Ihre Recension ist, ich zweifle gar nicht, göttlich grob; gelesen habe ich sie nun freylich noch nicht, wohl aber einsweilen eine treffende Antikritik im Manuscripte vollkommen fertig, u eile mit der Absendung derselben an ein sehr gelesenes Journal, damit die Antikritik wo möglich noch früher als die Kritik in die Lesewelt eingeht, – und dann – Dann Lieber Freund haben Sie verspielt! Im Voraus verspielt! man wirds schon beßer wißen, noch ehe sie das Maul aufgethan haben. – Ja, mich fängt man so nicht!! Auch werde bey Gelegenheit zu vergelten wißen.
Ein sauberes Exemplar werde ich Ihnen indeßen, (als captatio benevolentiae für künftige Fälle) bald zu Füßen legen, – nämlich sobald ich selbst eins haben werde: auch dem Mahler eins.
Adieu, lieber Freund – kommen Sie doch ein Mal hieher auf einige Zeit, wir wollen allerley närrisches Zeug treiben, worunter vielleicht auch ein mal was vernünftiges mit einfließt.
– Spaß bey Seit, kommen Sie einmal mit Weberl. – Lebt wohl Ihr glüklichen, die Ihr in der Nähe der Sonnenbahn hauset, schliest mich ein in Euer Gebet an Vogler, u bedauret mich armen Tropfen der dahinsizen muß und grundgelehrte Deductionen ex utroque jure schreiben.
Auf immer
Ihr aufrichtiger Freund
Weber
Mannheim am 2 Oct. 1810
Editorial
Summary
dankt für MB's PS in Webers Brief vom 23. September; äußert sich zu Meyerbeers Rezension seiner Sonate op. 15; lädt ihn mit Weber ein
Incipit
“Vielen freundlichen Dank für Ihr Postscript zum Briefe”
Responsibilities
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit