Ernst Rudorff an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Lichterfelde, Mittwoch, 9. März 1870

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Hochverehrter Herr Professor!

ich möchte Ihnen gern Etwas in beziehung auf Preciosa mittheilen, das Sie intereßieren wird, und zugleich Ihren Rath dabei in Anspruch nehmen*. Darf ich darauf rechnen, Sie Montag gegen Mittag (zwischen 1 u. 2 Uhr etwa) zu Hause bei sich anzutreffen? Wenn Sie mir keine Antwort geben, so nehme ich an, daß Sie da sind, und ich Ihnen nicht ungelegen komme.

In bekannter herzlicher Verehrung
Ihr Ernst Rudorff

Editorial

Summary

Hat ihm etwas in Beziehung auf Preciosa mitzuteilen, bittet deswegen um Rat und möchte ihn gern kommenden Montag aufsuchen

Incipit

ich möchte Ihnen gern Etwas in beziehung auf Preciosa mittheilen

Tradition

  • Text Source: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Shelf mark: Mus. ep. Rudorff, E. 117

    Physical Description

    • 1 Bl. (1 b. S. o. Adr.)

    Commentary

    • “… Rath dabei in Anspruch nehmen”Rudorff war der Entdecker eines bis dahin unbekannten Teils der Preciosa-Musik: einer Variante des Ballo 1 aus den Tänzen Nr. 10, die Weber eigens für die Dresdner Aufführung nachkomponiert hatte und die im dortigen Aufführungsmaterial überliefert war; vgl. Jähns’ Werkverzeichnis-Nachträge (Weberiana 8.1999, S. 65f. sowie WeGA, Serie III, Bd. 9, S. 233 sowie 247f.). Um eine diesbezügliche Mitteilung dürfte es hier allerdings noch nicht gegangen sein, denn ansonsten wäre diese Information sicher noch ins Werkverzeichnis von 1871 eingeflossen. Zudem legt ein Brief von Jähns vom 15. November 1877 nahe, dass Rudorff das Dresdner Preciosa-Aufführungsmaterial erstmals gegen Ende des Jahres 1877 oder Anfang 1878 einsehen konnte.

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