Aufführungsbesprechung Dresden, Hoftheater: 2. bis 7. Februar 1818

Am 2. Februar. Trau, schau, wem! Lustspiel in 1 Akt von K. Schall, Hierauf: Das Geheimniß, Oper in 1 Akt, Musik von Solié.

Am 3. Februar. Pachter Feldkümmel von Tippelskirchen, Fastnachtsspiel in 5 Aufzügen von Kotzebue. Für den Fastnachtstag selbst recht gut gewählt, mit froher Laune gespielt, und mit Heiterkeit aufgenommen. Besonders ergötzlich war neben dem Pachter der Lohnbediente Schmerle. Schuppenpelz konnte sich nicht wieder aufs Theater finden. Kurz es war recht lustige Fastnacht. Auch der Staatsrath von Kotzbue selbst ging auf den Anschlägen als Collegienrath maskirt.

Am 5. Februar. Zum erstenmale : Der Citherschläger und das Gaugericht, altdeutsches Lustspiel von Kotzbue. Kam offenbar um zwei Tage zu spät, und glaubte noch es sey Fastnacht. Das Publikum war aber unterdes mit dem Schlusse des Carnevals viel ernster geworden, und fand keinen Geschmack daran. Wir glauben auch, daß es dabei vollkommen Recht hatte, und der Dichter selbst keinen Werth auf dieses etwas flüchtige Erzeugniß setzt, desto mehr möge er aber, auch mit Recht, in den Freimaurer, Lustspiel in 1 Akt, legen, der ebenfalls an diesem Abende zum erstenmale gegeben ward, und eben so sehr gefiel, als sein Vorgänger mißbehagte. Wer sollte sich auch nicht an der Zartheit, Innigkeit und Wahrheit, die durch das kleine Stück waltet, recht herzlich erfreuen. Die Intrigue ist einfach wie keine, – Gesprächsspiel möchten wir lieber das Ganze nennen, – aber der Dialog in wohlklingenden Alexanderinern dafür um so reicher und mannigfaltiger. Lange ist uns etwas zartwitzigeres nicht vorgekommen, als der Schluß, wo die Geliebte den Geliebten, der ihr sämmtliche Verdienste ächter Freimaurer vorzählt, neckend freundlich unterbricht und fragt: „Sind alle Maurer so?“ und bei seiner halbverlegenen Ergegnung: „die Antwort bleib’ ich schuldig,“ der Vorhang fällt. Die Darstellung war in vielen Theilen gelungen. Etwas näheres über sie bei einer künftigen Vorstellung.

Am 7. Februar. Elisabetta.