Kurzbericht über die Erstaufführung der Euryanthe in Weimar am 23. Juni 1824

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Aus Weimar.

[…]

Neu erschien (den 23. Juni) die lange ersehnte Euryanthe. Große romantische Oper in 3 Aufzügen; Dichtung von Helmine v. Chezy, Musik von C. M. v. Weber. Daß diese Oper unter die besseren der neuesten Zeit gehöre, ist wohl außer Zweifel. Der Styl derselben ist großartig; die DichtungT, wiewohl nicht sehr ansprechend, hat doch großen Werth. Die Handlung leidet jedoch an Klarheit und Verständlichkeit, wodurch dem allgemeinen Interesse viel, sehr viel abgeht.

Die Aufnahme dieser neuen Oper war in Weimar höchst günstig; der Beifall groß. Fast jedes Stück wurde beklatscht. Die Ouverture, Adolar’s Minnelied (Akt 1.), Euryanthens Arie: „Glöcklein im Thal“ u. s. w., Duett mit Eglantine, Lysiart’s Arie (Akt 2.), der Jägerchor, das Brautjungfernlied, Finale von Akt 2 und 3 sind höchst effektvoll.

Die Aufführung war sehr gelungen. Wenn auch Dlle. Schmidt (Euryanthe) ihre, im Gesange und Spiele schwere Aufgabe nicht ganz zu lösen vermochte, so war doch das sichtliche Bestreben, zu genügen, unverkennbar. War ein Stromeier Lysiart, Moltke Adolar, eine Eberwein Eglantine, so kann man auf das hohe Gelingen schließen. Warum erschien aber Adolar zu Anfang des 3ten Akts nicht, nach der Vorschrift, in schwarzer Eisenrüstung? – Die Chöre, die in dieser Oper von der Dichterin herrlich dargestellt sind, gingen sehr brav. Die Hofkapelle trug durch die Präcision, Feuer und Kraft im Vortrag der schwierigen Musik, unter Leitung ihres gefeierten Hummel, den Lorbeer davon.

Am 26. Juni fand die Wiederholung von Euryanthe statt. – Mit dieser Vorstellung wurde das Theater auf einige Zeit geschlossen.

Editorial

Creation

Responsibilities

Übertragung
Frank Ziegler
Korrektur
Eveline Bartlitz

Tradition

  • Text Source: Abend-Zeitung, Jg. 8, Nr. 184 (2. August 1824), pp. 736

Text Constitution

  • “Brautjungfernlied”sic!

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