Aufführungsbesprechung Wien, Kärntnertortheater: “Euryanthe” von Carl Maria von Weber am 25. Oktober 1823

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(Euryanthe). Die in Nr. 52 der Leipz. Mus. Ztg., voriger Jahrgang, enthaltene Analyse der Oper Euryanthe spannt in der That die Erwartung der Musikfreunde auf’s Aeußerste. Hiernach besteht diese Oper aus 25 Nummern, und jede derselben zeichnet sich durch eigenthümliche Schönheiten aus. Nr. 4, Terzett mit Chören, heißt hier „ein großartiges Tonstück.“ Im Final des ersten Acts, Nr. 9, ist der Glanzpunct die Chiusa: []„Sehnend Verlangen durchwogt die Brust,“ worin die zart figurirte Solostimme Euryanthens, gleichsam getragen von den leise murmelnden Chören, wie eine rieselnde Silberquelle dahinperlt.“ Von dem Duett zwischen Eglantine und Lysiart, Nr. 11, heißt es: „den Instrumental-Effect dieses höchst dramatischen Tonstücks in Worten versinnlichen zu wollen, wäre ein nicht zu lösendes Problem: es will gehört werden, um in seiner höhnende Wildheit Schauder zu erregen.“ Der letzte Chor des zweiten Actes „ist, bei gehöriger Besetzung und energischem Vortrag, von hinreißender Kraft und erschütternder Wirkung.“ Im dritten Act sind der Jägerchor (Die Thale dampfen, die Höhen glühn) und der Chor der Landleute (Der Mai bringt frische Rosen dar) vortrefflich. Das Duo zwischen Adolar und Lysiart, Nr. 24, „eines der größten Effectstücke, die vielleicht je geschrieben worden sind; hier ist Wahrheit und imponirende Größe.“ (Es scheint doch, Weber hätte besser gethan, die Euryanthe zuerst in Berlin, Dresden, Hamburg etc. zu geben, als in dem italischen Wien.)

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Bandur, Markus

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