Danksagung für das Konzert zum Besten der Blindenanstalt am 9. April 1821 in Dresden

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Danksagung.

Das am 9. April d. J. zum Besten unserer Anstalt gegebene Concert, welches durch harmonische Anordnung des Ganzen, vollkommene Ausführung des Einzelnen und das bisher ungekannte Spiel eines seltenen Meisters in die Region des höheren Schönen sich erhob*, und in aller Herzen freudige Begeisterung zurückließ, hat einen reinen Gewinn von 526 Thlr. 5 Gr. 9 Pf. eingebracht. Dank sei dem Herrn Kapellmeister Karl Maria v. Weber, welcher dieses Concert aus eigener Bewegung veranstaltete, leitete und verschönerte, und den geehrten Mitgliedern der königl. Kapelle, welche dasselbe ausführen halfen, auf die üblichen Vortheile dabei freiwillig und einmüthig Verzicht leisteten, und viele eigene Beiträge gaben. Wenn die Kunst der Menschenliebe solche Opfer bringt, so verdient sie nicht allein die Bewunderung, sondern auch die Hochachtung der Welt und die Liebe derer, für welche sie arbeitet. Wir und unsere blinden Zöglinge fühlen uns jenen trefflichen Künstlern tief und auf immer verpflichtet, und erblicken in ihrem schönen Unternehmen die Morgenröthe einer besseren Zukunft. Möge ein Höherer sie dafür belohnen! Wir aber wollen durch zweckmäßige Verwendung des Ertrages (dessen größerer Theil zur Bildung eines Fonds für die Anstalt bestimmt ist), so wie durch getreue Rechnung über dieselbe (deren Prüfung der Herr geh. Kabinetsrath Kohlschütter*, der Herrn Oberconsistorialrath Rittler* und der Herr Kapellmeister Karl Maria v. Weber gütigst übernommen haben) zu beweisen suchen, daß wir des Vetrauens edler Menschen nicht unwürdig sind.

Die Direction der Bildungsanstalt für blinde Kinder
in Dresden
.

Editorial

Summary

“Danksagung” (“Das am 9. April d. J. zum Besten unserer Anstalt gegebene Concert […]”) - von der Direktion der Blindenanstalt, Dank insbesondere an Weber

Creation

Responsibilities

Übertragung
Frank Ziegler

Tradition

  • Text Source: Abend-Zeitung, Jg. 5, Nr. 107 (4. Mai 1821)

    Commentary

    • “… des höheren Schönen sich erhob”Weber spielte sein Klavierkonzert Nr. 1.
    • “… der Herr geh. Kabinetsrath Kohlschütter”Karl Christian Kohlschütter (14. Juni 1763–9. Februar 1837), königlich sächsischer Geheimer Kabinettsrat, Hof- und Justizrat; vgl. Neuer Nekrolog der Deutschen, Jg. 15 (1837), Bd. 1, Weimar 1839, S. 187–206.
    • “… , der Herrn Oberconsistorialrath Rittler”Christian Gotthelf Rittler (12. Oktober 1763–17. März 1841), Oberkonsistorialrat; vgl. Neuer Nekrolog der Deutschen, Jg. 19 (1841), Bd. 1, Weimar 1843, S. 332f.

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