Aufführungsbesprechung Prag: “Oberon” von Carl Maria von Weber (4. Oktober 1828)

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Correspondenz-Nachrichten.

Aus Prag.

[…]

Endlich ist auch uns der Genuß zu Theil geworden, des zu früh seiner Kunst entrissenen Weber’s Oberon zu sehen. Es hieße Ihren Lesern Langweile machen und Ihrem Blatte den Raum verkürzen, wenn auch ich meine Ansicht über den Schwanengesang des Meisters weitläufig aussprechen wollte, den schon die größten Kenner Deutschlands und Englands gewürdigt und besprochen haben, und der sich eigentlich besser fühlen als auseinandersetzen läßt. Die Wirkung war höchst glänzend, die erste Vorstellung zum Brechen voll, und wenn in der zweiten (die nach wenigen Tagen auf allgemeines Verlangen erfolgte) die Logen des ersten Ranges ziemlich schwach besetzt waren, und selbst die dritte der Erben Weber’s, zu deren Besten sie statt fand, eben keinen glänzenden Begriff von der Großmuth des Prager Publikums gewähren dürfte, so erklärt sich dieß aus einer unüberwindlichen Antipathie meiner Landsleute gegen das Abonnement suspendu, welches bei den ersten drei Vorstellungen statt fand*. Dagegen war die 4te eben so reichlich besucht als die erste, und diese Oper wird gewiß durch viele Jahre zum schönsten Schmuck unsers Repertoirs gezählt werden. Was die Aufführung betraf, so entsprach vorzüglich die äußere Ausstattung dem Werke nur sehr schwach, dagegen erhielten mehrere Mitglieder, Hr. und Mad. Binder (Hüon und Fatime), Mad. Podhorsky (Oberon), Mad. Allram und Dem. Herbst* (Namuna und Roschana), vor allen aber Mad. Ernst als Rezia laute und gerechte Würdigung.

Editorial

Summary

über die erfolgreiche Premiere und Folgeaufführungen des “Oberon” in Prag

Creation

Responsibilities

Übertragung
Schreiter, Solveig

Tradition

  • Text Source: Abend-Zeitung, Jg. 12, Nr. 293 (6. Dezember 1828), pp. 1172

    Commentary

    • “… ersten drei Vorstellungen statt fand”Die weiteren Vorstellungen fanden am 6. und 18. Oktober (Benefiz „Zum Vortheile der Hinterlassenen des Kapellmeisters Carl Maria von Weber“ sowie am 4. November 1828 statt.
    • “… Mad. Allram und Dem. Herbst”Nina Herbst aus Prag, Absolventin des dortigen Konservatoriums und ab spätestens 1826 Mitglied des Ständetheaters; nicht zu verwechseln mit ihrer Kollegin Friederike Herbst, die erst 1829 (wieder) ans Ständetheater kam.

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