Aufführungsbesprechung Bremen: “Oberon” von Carl Maria von Weber

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Correspondenz und Notizen

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Aus Bremen. (Fortsetz.)

In die nämliche Epoche fielen auch die ersten Bühnenvorstellungen der beliebten Weber’schen Oper: Oberon, die früherhin nur als Concertmusik hier aufgeführt war (im Mai und Junius 1827 durch Hrn. Grabau)*. Aber auf der Bühne gefiel sie noch weit mehr als im Concertsaale; und das sehr begreiflicher Weise nicht wegen der Musik, sondern wegen der Ballettänze, der Geister und Genien, des Wolkenwagens, kurz, wegen des Wunderbaren, was von Kindern und Weibern angestaunt und begafft wird; doch liebt man daneben auch die Musik sehr, obgleich nicht zu läugnen ist, daß sie manche recht langweilende Stellen hat. Gleich die erste Aufführung auf der Bühne, am 23. Octbr. v. J., fand ein sehr volles Haus; nicht so die zweite, die doch gleich den folgenden Abend verlangt wurde, aber alle folgenden hatten dann wieder ein sehr gefülltes Haus. Oberon wurde hier bisher ungefähr jede Woche einmal gegeben; oft kann man keinen Platz mehr bekommen. Die neuen Decorationen und neue Garderobe haben der Theaterdirection große Summen gekostet; doch glaubt man, daß sie sich schon wieder bezahlt gemacht haben. Man sagt, Bremen sey die dritte Stadt Deutschlands, in welcher Oberon aufgeführt sey; nämlich zuerst in Leipzig mit vieler PrachtT, dann in Cassel und Bremen, und nur einen Tag später in Frankfurt am Main, als in Bremen. Berlin und Wien sollen bisher noch zurückgeblieben seyn*. Demois. Jungblum gefällt als Rezia, Demois. Tweedte als Fatime*, Herr Knaust als Hüon, Hr. Huber als Scherasmin, und zuerst Hr. Pillwitz dann Hr. Clapius als Oberon. Das Orchester wird von unserm Hrn. Musikdirector Ochernanal recht gut geleitet.

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Editorial

Creation

Responsibilities

Übertragung
Schreiter, Solveig

Tradition

  • Text Source: Zeitung für die elegante Welt, Jg. 28, Nr. 116 (16. Juni 1828), col. 928

Text Constitution

  • “Ochernanal”sic!

Commentary

  • “… 1827 durch Hrn. Grabau )”In Bremen fanden am 30. Mai und 13. Juni 1827 Erstaufführungen der Musiknummern statt, die erste szenische Aufführung erfolgte am 23. Oktober 1827 (s.u.).
  • “… sollen bisher noch zurückgeblieben seyn”Deutsche Erstaufführung war am 24. Dezember 1826 in Leipzig, es folgten Kassel am 28. Juli 1827 und Frankfurt/Main am 16. September 1827. Des weiteren fanden Privat- Aufführungen in Berlin bei Adolph Martin Schlesinger und Friedrich August von Staegemann statt; vgl. Frank Ziegler, Felix Mendelssohn Bartholdy und Carl Maria von Weber, in: Mendelssohn-Studien, Bd. 16, Hannover 2009, S. 56–58; hinsicht Wien irrt der Autor, hier ist eine Aufführung am 20. März 1827 im Theater in der Josefstadt nachgewiesen.
  • “… , Demois. Tweedte als Fatime”In den ersten szenischen Aufführungen des Oberon in Bremen (23., 24. und 30. Oktober 1827) hatte noch Dem. Lemke als Gast die Fatime gesungen; erst im weiteren Verlauf übernahm Dem. Tweedte die Partie.

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