Bericht über die Vorbereitung der Euryanthe-Erstaufführung in Berlin (Teil 2 von 2)

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Aus Berlin.

(Beschluß.)

Die Orchester-Proben haben demnach bereits begonnen, eben so die Proben mit dem Chor. Die Parthieen sind sämmtlich vertheilt, so daß der Meister, der hier schon in den ersten Tagen des December erwartet wird, alles gehörig vorbereitet findet, und nur nöthig hat, die letzte Hand anzulegen, um sein Tongemälde ins Leben zu rufen. Die Aufführung selbst steht schon in der Mitte des December bevor, und dürfen wir uns somit freuen, auch dieß neueste Werk des genialen Meisters in Kurzem zu hören.

Wenn dieser Oper auch nur die Hälfte des lebendigen Antheils werden sollte, wie dem Freischütz (dessen Melodieen nicht bloß in Deutschland, Frankreich und England wiederklingen, sondern glaubhaften Berichten zufolge jetzt sogar in Amerika am Orinoko-Strome gesungen werden), so wird ihr Erscheinen auf Publikum, Direktion und Kasse eine angenehme Wechselwirkung hervorbringen, so daß sie in der Kunst- wie in der Kassenwelt (die in unsern Tagen doch nun einmal eine Welt seyn sollen,) für beide Welten eine Sonne aufgehen wird, die bleibender am theatralischen Horizont stehe, als der größte Theil der neuesten ephemeren Erscheinungen, welche mit allem Glanz, Cometen gleich, aufgehen, aber auch eben so rasch verschwinden, und beim hellesten Scheinen doch nur ihre langen Schatten in die Theater-Kasse werfen.

Editorial

Creation

Responsibilities

Übertragung
Ziegler, Frank

Tradition

  • Text Source: Abend-Zeitung, Jg. 10, Nr. 269 (10. November 1825), pp. 1076

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