Aufführungsbesprechung Leipzig: Konzert von Carl Maria von Weber am 8. April 1817
Korrespondenz-Nachrichten.
Leipzig, den 19. April. 1817.Noch war bey Ermangelung einer befriedigenden Bühne Musik bis jetzt der Mittelpunkt unsrer öffentlichen Unterhaltungen. Vorzüglich gewährte uns am ersten Ostertage das Konzert zum Besten der Mitglieder des hiesigen Orchesters reiches Vergnügen, in welchem ein seelenvolles Stabat mater von Stuntz zum ersten Male, ferner das glänzenderhabene Hallelujah der Schöpfung von Baggesen und dem kürzlich in Kopenhagen verstorbenen Kunzen, und das eben so schön gesetzte als von Matthäi und Lange vorgetragene Violin-Konzert von Spohr jedermann ergetzte. Am dritten Osterfeyertage führte der geniale Carl Maria von Weber (gegenwärtig Kapellmeister bey der Königl. deutschen Oper in Dresden) in einem Extra-Konzerte nebst einer tiefergriffenen Scene und Arie (von Mdme. Neumann-Sessi gesungen), und dem von ihm gesetzten und gespielten Pianoforte-Konzert aus Es dur, seine kriegerische Kantate Kampf und Sieg (gedichtet vom Schauspieler Wohlbrück) auf. Diese Musik ist tief durchdacht, meisterhaft ausgeführt, voll kräftig ansprechender Stellen, aber wird dennoch nicht als Ganzes empfunden.
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Editorial
Creation
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Responsibilities
- Übertragung
- Jakob, Charlene
Tradition
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Text Source: Morgenblatt für gebildete Stände, Jg. 11, Nr. 117 (16. Mai 1817), pp. 468