Bericht über die Benefiz-Vorstellung der Weber’schen Gesellschaft am 27. August 1793 in Erlangen
Gestern ward von der hier anwesenden Gesellschaft deutscher Schauspieler eine Vorstellung, nämlich die beliebte Oper: die beyden Antons nebst einem Nachspiel: die Dankfeyer, zum Besten der unglücklichen Maynzer gegeben*, wobey die Einnahme 136 fl. Rhnl. betrug. Wir dürfen nicht zweifeln, daß alle Bühnen Deutschlands diesem Beispiel folgen wollen.
Abschrift-Schreibens des Churfürsten von Maynz an den Schauspieldirector von Weber in Erlangen.
Mit Vergnügen las ich des Herrn Schauspieldirectors Schreiben vom 24sten v. M.* worinn mir derselbe sein zu Unterstützung der unglücklichen Maynzer gefaßtes Vorhaben bekannt gemacht hat. Der edle Zweck der Bühne, gute Gefühle in der Menschen Herzen zu erwecken, kann sicher auf keine Weise besser erreicht werden, als durch ein so schönes, rühmliches Beyspiel.
Mein Obristhofmeister, der sich zu Würzburg befindet, wird sich der Einnahme und Besorgung der Gelder für die gedachten Unglücklichen gern unterziehen. So wie der laute Beyfall des ganzen Deutschlandes des Herrn Directors menschenfreundliche Bemühung lohnen wird; so aufrichtig sind meine dankbaren Gesinnungen gegen denselben, und die Werthschätzung, womit ich jederzeit seyn werde
des Herrn Schauspieldirectors
Wohlaffectionirter
Friedrich Carl Joseph,
Churfürst.
den 9ten August,
1793.
Editorial
Creation
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Responsibilities
- Übertragung
- Ziegler, Frank
Tradition
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Text Source: Anhang der Bayreuther Zeitung, Nr. 105 (2. September 1793), pp. 732
Commentary
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“… Besten der unglücklichen Maynzer gegeben”Vgl. die Benefiz-Anzeige.
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“… Schreiben vom 24sten v. M.”Gemeint ist wohl nicht die Benefiz-Anzeige vom selben Tag, sondern ein persönliches Schreiben an den Kurfürsten.