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Ein Wort zu Beseitigung von Mißverständnissen.

Schon früher haben diese Blätter den Standpunkt angedeutet, von dem aus der von Herrn Gambihler in Nürnberg in Anregung gebrachte Gedanke, C. M. von Weber’s irdischen Ueberresten eine bleibende Grabstätte in Dresden zu bereiten, aufgefaßt und ausgeführt werden müsse. Dieser Standpunkt kann um so weniger jetzt verrückt werden, als er in diesen Tagen durch ein weithin durch alle deutschen Gaue leuchtendes Zeugniß der Beistimmung der öffentlichen Meinung unwiderruflich festgestellt worden ist. Wir gedenken des Concertes der Dresdner Liedertafel am 26. März d. J.*, der Idee, die dieses Concert hervorgerufen, und der erhebenden Theilnahme, deren es sich von dem sächsischen Fürstenhause und von dem Volke zu erfreuen gehabt hat.

Carl Maria von Weber’s irdische Ueberreste sollen in Dresden eine Ruhestätte finden in der Weise, wie die Liebe sie dem Unvergeßlichen, seinem eigenen Sinne gemäß, bereitet haben würde, wenn er hier von uns geschieden wäre. Wohl werden seine Verehrer aus Nah und Fern dem Trauerwagen in stiller Rührung folgen und ein Denkmal soll sich am Grabe erheben, daß es den kommenden Zeiten die Stätte, wo der große deutsche Meister durch Liebe und Dankbarkeit seines Volkes ruht, zur Ehre der Jetzt-Zeit, verkünde: aber das Grab muß auf dem Friedhofe gegraben werden, den die Kirche ihm anweist und der auch seine Lieben einst empfangen wird. Weber wollte bei den Seinen weilen!

So, nur so, frei von hohlem Prunk und nichtssagendem Flitter, kann das Andenken Weber’s, seiner würdig, gefeiert werden. Nur dies konnte in seinem Sinne liegen, nur dies liegt ¦ in dem bescheidenen Wunsche seiner Hinterlassenen. Bezeichnend ist in dieser Beziehung, sowie überhaupt in dieser ganzen Angelegenheit, das nachfolgende herrliche Schreiben, welches einer der treuesten Freunde Weber’s und seiner Familie, der würdige Geheime Rath Prof. Dr. Lichtenstein zu Berlin, Prorector der dasigen Universität, vor kurzer Zeit an die Wittwe, tröstend und ermuthigend, gerichtet hat. Wir veröffentlichen dasselbe mit ausdrücklicher Genehmigung des Briefstellers.

[Hier folgt der Abdruck des Briefes von Hinrich Lichtenstein an Caroline von Weber in Dresden vom 12. März 1841]

Nach solchen Vorlagen wird wohl kein Zweifel mehr obwalten, in welchem Geiste die fromme Angelegenheit fortzuführen sein werde. Der Beistimmung unserer Mitbürger im ganzen Sachsenland gewiß, durch das Vertrauen der Weberschen Hinterlassenen hoch geehrt, und im ehrerbietigen Verhoffen auf fördernde Unterstützung der hohen Staatsregierung, soll uns dieser Geist bei allen weiteren Vorschritten getreulich leiten.

Ch. Arnold, Adolph Schäfer.

Editorial

Creation

Responsibilities

Übertragung
Amiryan-Stein, Aida

Tradition

  • Text Source: Sächsische Vaterlands-Blätter, Jg. 1, Nr. 64 (30. März 1841), pp. 303–304

    Commentary

    • “… am 26. März d. J.”Vgl. die Konzertankündigungen.

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