Aufführungsbesprechung Florenz: “Emma di Resburgo” von Giacomo Meyerbeer, Anfang Januar 1821

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Wir sehen jetzt Emma von Resburg, von Meyerbeer. Der Name dieses Tonsetzers ist dem Ruhme nicht neu. Seine Romilda erregte in jeder Brust die rührendsten Gefühle und allgemeiner Beifall war ihr Lohn. In Emma erwarteten wir nun, unser Gemüth von den sanftesten Tönen der Bardenharfe berührt zu finden, aber es scheint, als ob der gelehrte Tonsetzer lieber mit den Schwierigkeiten in der Kunst habe kämpfen, als auf das Wohlgefallen hinarbeiten wollen. Daher vermißt man im Allgemeinen den freien Flug des Genius, die natürliche Sprache der Leidenschaften, und findet mehr gebundenes Studium und Anstrengung, eine Entdeckung, die bei den schönen Künsten stets unvortheilhaft wirkt. In der 9ten Scene des ersten Akts, wo Edmund und Emma sich wiedererkennen, in einem Recitative, das die süßeste Zärtlichkeit athmen sollte, giebt’s Bataillenmusik, und so stark, daß sie über eine Artilleriesalve wegtönen würde. Nur in dem Terzett des ersten Akts findet man den tieffühlenden Meyerbeer wieder, und in der Tonsetzung es „comparve e sparì“ hat sich sein wahrer Genius ausgesprochen. Die Sänger hatten wenig Gelegenheit sich zu zeigen, weil die Singparthieen durch die Instrumente zu sehr bedeckt sind, doch haben die Contesi und Cardini schöne Stimmen und gute Fertigkeit entwickelt. Was die Mombelli leistet, ist schon bei andern Gelegenheiten anerkannt. Das Ballet Agamemnon wird sehr beklatscht.

Editorial

Summary

Correspondenz-Nachrichten, ungezeichnet

Creation

Responsibilities

Übertragung
Joachim Veit

Tradition

  • Text Source: Abend-Zeitung, Jg. 5, Nr. 73 (26. März 1821), f 2v

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