Aufführungsbesprechung Berlin, Opernhaus: „Preziosa“ von Carl Maria von Weber am 27. September 1821

Zurück

Zeige Markierungen im Text

Am 27. Sept. Im Opernhause: Präciosa, Schauspiel mit Gesang und Tanz in 4 Aufzügen vom königl. Schauspieler P. A. Wolff, Musik von Karl Maria v. Weber. Ballets vom königl. Balletmeister Telle. Cervantes bekannte Novelle macht den Inhalt aus. Unter Bildern des schönsten spanischen Himmels und mit einer diesem verwandten Phantasie beginnt das Spiel eben so sinnig, als es endet. Wunderherrliche Melodieen umspielen uns und zeigen uns eine anmuthige Welt, in welcher Präciosa als schönstes Sternbild glänzt. Wie wir sie überall auf ihren Zügen mit Antheil und Liebe begleitet haben, bis in das herrliche Schloß, das in der Nacht wie ein Feenschloß uns entgegen tritt, so wünschen wir, sie möge dem Dichter und dem Componisten, die ihr die schönen Lieder gelehrt, freundliche Grüße bringen, uns bald mit neuen Klängen in ein Land zu zaubern, an dessen Grenze ¦ Cervantes Geist auf’s neue sie umwehen wird. – Mad. Stich (Präciosa) dürfen wir nur nennen. Wäre ihr Spiel nicht so ganz eins mit dem Urbilde, würde sie unsere Phantasie so gelockt haben?! – Mad. Wolff, als Zigeunermutter vernichtet in dieser Rolle ihre Persönlichkeit so sehr, daß wir sie nicht wieder erkannt haben würden, wenn uns der Zettel nicht ihren Namen genannt hätte. Vom Wirbel bis zur Zehe ein Zigeunerweib, das in die Handlung sehr bedeutend eingreift. – Wir wissen überdieß keinen, der nicht mit Tüchtigkeit und Geschick in diesem anmuthigen Bilde sich bewegte*. – Die Chöre, die Tänze, die scenischen Anordnungen sind eines königl. Theaters würdig und dieß Bild verdient auch diesen Rahmen. Das Stück gewinnt bei jeder Wiederholung* neue Theilnahme und das muß es auch.

Apparat

Zusammenfassung

Correspondenz-Nachrichten, „Aus Berlin

„Am 27. Sept. Im Opernhause: Präciosa, Schauspiel mit Gesang und Tanz in 4 Aufzügen vom königl. Schauspieler P. A. Wolff, Musik von Karl Maria v. Weber. Ballets vom königl. Balletmeister Telle.“ (kurze Besprechung)

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frank Ziegler

Überlieferung

  • Textzeuge: Abend-Zeitung, Jg. 5, Nr. 310 (27. Dezember 1821), Bl. 2v

    Einzelstellenerläuterung

    • „… diesem anmuthigen Bilde sich bewegte“Laut Theaterzettel wirkten außerdem u. a. Carl Friedrich Bessel (Don Franzisco de Carcamo), C. G. L. Rebenstein (Don Alonzo), Heinrich Wilhelm Stich (Don Eugenio), C. Wauer (Zigeuner-Hauptmann) und A. Gern (Pedro) mit.
    • „… Stück gewinnt bei jeder Wiederholung“Es handelte sich um die neunte Vorstellung, der Aufführungen am 14., 19., 26. und 30. März, 11. April, 6. Mai, 14. Juni sowie 3. Juli vorausgegangen waren.

      XML

      Wenn Ihnen auf dieser Seite ein Fehler oder eine Ungenauigkeit aufgefallen ist,
      so bitten wir um eine kurze Nachricht an bugs [@] weber-gesamtausgabe.de.