Caroline von Weber an Max Maria von Weber (vermutlich Albumblatt)
Berlin, Montag, 4. Mai 1840
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1840-03-21: an Lichtenstein
- 1839-11-16: von Schlesinger
Folgend
- 1840-05-14: an Jähns
- 1841-01-29: von Redern
Korrespondenzstelle
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Folgend
- 1846-02-03: an Weber
- 1848-10-31: von Weber
Handle immer so mein geliebter Max, daß du deinen guten Vater Ehre, und deiner dich so innig liebenden Mutter Freude machst. Bedenke stets, daß sie kein anderes Glück mehr auf dieser Welt zu erwarten hat, als das, welches ihre Kinder ihr bereiten; und glaube mir mein geliebter Sohn, du wirst dereinst, wenn die Hand die dieses schrieb, und das Herz was dich so unbeschreiblich liebte, längst in Staub zerfallen sind, die größte Beruhigung darin finden, wenn du dir sagen kannst "ich habe ihre lezten Tage beglückt, ich habe sie nie betrübt.["] | möge nie eine Zeit kommen, wo du dieses Blatt erröthend aus der Hand legst; mögtest du immer gut und brav bleiben wie ich dich jezt verlaße, dann mein Sohn wird dich Gottes, und deiner Mutter Segen überall geleiten, und auch die schwersten Prüfungen überstehen helfen. Lebe wohl du gutes, du geliebtes Kind! Gott schenke uns ein frohes Wiedersehen.
Gedenke deiner
dich über Alles liebenden
Mutter Carolina v Weber
Berlin den 4t May 1840
uns lächelt hoffend, in der Trennung Wehen,
durch Abschieds Thränen, schon das Wiedersehen.*
Apparat
Zusammenfassung
ermahnt ihn, Vater und Mutter durch sein Verhalten zu ehren; es möge eine Zeit kommen, wo er dieses Blatt errötend aus der Hand lege; Lebwohl, hofft auf ein frohes Wiedersehen
Incipit
„Handle immer so mein geliebter Max, daß du deinem guten Vater Ehre“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Solveig Schreiter
Überlieferung
Einzelstellenerläuterung
-
„… Abschieds Thränen, schon das Wiedersehen.“Die beiden Zeilen stammen aus dem Gedicht „Abschied“ von Ludwig Tieck.