Franz Gläser: Anzeige zur Wiener Erstaufführung des Oberon

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Die Direktion des k. k. priv. Theaters in der Josephstadt hat dem Unterzeichneten eine freye Einnahme bewilliget, welche heute Dienstags am 20. d. M. statt haben wird. Es wird gegeben werden:

Zum ersten Mahle:

„Oberon, König der Elfen.“

Romantisch-komische Feenoper, in drey Aufzügen, nach der Hellschen Uebersetzung aus dem Englischen, von Planche, für diese Bühne frey bearbeitet vom Verfasser der „schwarzen Frau.“ Musik von Carl Maria von Weber. Für diese Bühne eingerichtet, und mit einigen neuen Nummern vermehrt, von dem Unterzeichneten. Tänze vom Hrn. Pantomimenmeister Occioni. Dekorationen vom Hrn. Nipperdey. Maschinerie von Hrn. Roller. Das scenische Arrangement vom Herrn Regisseur Fischer.

Der Unterzeichnete glaubt, seine hohe Achtung für das verehrte Publikum durch die Wahl dieser Oper zu beurkunden, da er alles aufboth, um das Werk, des zu früh uns entrissenen – nun so tief betrauerten Meisters – wenigstens in seinen Umrissen der Gegenwart vorzuführen – und wenn auch die grandiöse Weise, in der diese Oper abgefaßt ist, – manche von der Sphäre und den Leistungen einer kleinen Bühne unzertrennliche Abänderungen geboth – so ist doch von dem Wesentlichen so wenig entrückt, daß beynahe der ganze Genuß der unerreichbaren Dichtung des gefeyerten Tonsetzers, den Zuhörern versichert bleibt.

Die Huld und Nachsicht, der sich der Unterzeichnete seit Jahren erfreuet, haben ihn zu dieser Unternehmung ermuthiget, und er wagt es somit, seine gehorsamste Einladung mit dem Versprechen zu machen – daß alle Kräfte des Theaters – von dem Werke begeistert, – sich der höchsten Anstrengung befleißen werden.

Billets zu Logen und Sperrsitzen sind von heute an, in der Wohnung des Unterzeichneten, Josephstadt, Kaiserstraße Nr. 100 gegenüber dem Theater, auf der hintern Stiege, im ersten Stocke zu bekommen.

Franz Gläser,

Opern-Regisseur und Kapellmeister des k. k. priv.

Theaters in der Josephstadt.

Apparat

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Ziegler, Frank; Jakob, Charlene

Überlieferung

  • Textzeuge: Allgemeine Theaterzeitung und Unterhaltungsblatt für Freunde der Kunst, Literatur und des geselligen Lebens, Jg. 20, Nr. 34 (20. März 1827), S. 140

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