August Wilhelm Iffland an Karl Borromäus von Miltitz
Berlin, Mittwoch, 3. Februar 1813
[…] Es ist mir sehr schmerzlich Ihre harte Stelle über Herrn Kapellmeister Weber in der Zuschrifft an mich zu lesen.
Ich bin es schuldig, ihn mit Krafft zu bezeügen, daß er mit wahrer Freundschafft und redlicher Theilnahme, an Ihnen und Ihrem Künstlertalent, Antheil genommen, Antheil nimt und daß er an Beschleunigung Ihrer Oper – nachdem hier, die Direction aus mehrerlei ernsten Gründen intereßirenden Opern gegeben sein werden – mich oft und dringend gemahnt hat*.
Wann wird H Weber meinem Rathe folgen, sein officium thun, von allem Verkehr sich zurückziehen und sich beurtheilen laßen, wie es fällt, ohne sich deßhalb zu grämen?
Derselbe Fall war es mit dem Herrn Maria von Weber, deßen Oper der verstorbene H Righini auf erster Probe laut verwarf, die H Weber allein in die Höhe hielt und dafür von dem Herrn von Weber, auf das Empfindlichste sich behandeln laßen mußte, wo er durchaus redlich gehandelt hatte! […]
Apparat
Zusammenfassung
Miltitz’ Oper sollte Ende März / Anfang April gegeben werden; nimmt Bernd Anselm Weber gegen Vorwürfe von Miltitz in Schutz; ähnlich sei B. A. Weber von C. M. von Weber bei der Einstudierung der Silvana fälschlich verdächtigt worden, vielmehr habe sich dieser für das Werk eingesetzt, das Righini verworfen hatte
Incipit
„Von der Annahme ihrer Oper war nicht mehr die Rede.“
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Berlin, Zentral- und Landesbibliothek (D-Bz)
Signatur: EH 1750 VfdGBQuellenbeschreibung
- 4 S.
Provenienz
- Henrici, Auktion 136 (5. Juli 1928), Nr. 183
Dazugehörige Textwiedergaben
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Hans Schnoor, Weber. Gestalt und Schöpfung, Dresden 1953, S. 162 (Auszug)
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Klaus Gerlach, August Wilhelm Ifflands Berliner Bühne. „Theatralische Kunstführung und Oekonomie“, Berlin, Boston 2015, S. 320f. (vollständig)