Festgesang für Weber anlässlich der UA der „Euryanthe“ in Wien

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Festgesang,
dem Tondichter der "Euryanthe," in einem frohen Kreise gesungen.

Held der Lieder, Herr der Töne,Deinen Nahmen preisen wir:Lispelnd neigt sich Dir das Schöne,Donnernd das Erhab’ne Dir!Thränen lockst Du in die Augen,In die Herzen lockst Du Gluth;Mann, Du mußt was selber taugen:Nur der Gute dichtet gut! Chor.Weber, Dir ein Lied zum Preise!Hast ein gut’ Stück Zeug gewebt:Hast auch sicher gut gelebt!Freu’ Dich d’rum in unserm Kreise.Die Du schufest, die GestaltenSollen Alle leben – hoch!Wenn die Triller längst verhallten,Herrscht Dein Max in Ehren noch.Was Agathens Mund gesungen,Singt noch uns’rer Enkel Braut;Noch von später Jäger ZungenSchallt Dein trauter Jägerlaut.Chor.Weber, Du hast überwunden!Was Du hast gewebt so schön,Wird von Mund zu Munde geh’n,Wie ein Spruch aus gold’nen Stunden!Euryanthens WundergluthenWerden ewig reiner glüh’n:Denn Gedeihen blüht dem Guten,Müßt’ ihm’s auch auf Felsen blüh’n!Ihre Donner werden dringenIn der Zeit betäubtes Ohr:Ihre Wonnen werden klingenDurch der Herzen eher’n Thor.Chor.Braver Weber, laß Dich loben:Hast ein neues Band gewebt,Das umklammert, das erhebt,Dich und uns erhebt nach oben!D’rum Du Held im Tönefrieden,D’rum Du Held im Tönekrieg,Sey Dir dieses Lied beschieden,Wie aus voller Brust es stieg.Wie wir jetzt die Becher heben,Hebt das Herz sich freudentglüht.Der, in dessen Lied wir leben,Leb’ auch hoch in unser’m Lied!Chor.Wackrer Weber, kannst uns glauben,Hast recht gut ins’re BrustEinzuweben Dich gewußt,Daß Dich d’raus kein Gott kann rauben!

Meta Communis.

Apparat

Zusammenfassung

Gedicht auf Weber nach der UA der Euryanthe

Generalvermerk

Entstehung

vermutlich für den Festakt in der Ludlamshöhle; vgl. TB 25. Oktober 1823; 29. Oktober 1823 (laut A)

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Solveig Schreiter

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. V [Mappe I A], Abt. 2, Nr. 2 (Autograph)

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (2 b. S.); datiert mit „Wien, am 29t Octob 1823“
    • Vermerk von Jähns: Handschrift des Dichters Joh. Gabr. Seidl.

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Johann Gabriel Seidl, Allgemeine Theaterzeitung und Unterhaltungsblatt für Freunde der Kunst, Literatur und des geselligen Lebens, Jg. 16, Nr. 133 (6. November 1823), S. 525

Themenkommentare

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