Ludwig Tieck an Arnold Heeren in Göttingen
Dresden, Juli 1820
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Kontext
Verehrter Herr Hofrath.
Mein theurer Freund, der Kapellmeister Maria von Weber von hier wünscht auf seiner Reise durch Deutschland einige Zeilen von meiner Hand um einen Gelehrten Ihres Ruhms persönlich kennen zu lernen, und ich ergreife um so lieber die Gelegenheit, mein Andenken bei Ihnen zu erneuern, da ich mich der Freundschaft erinnere, mit der Sie mich vor einigen Jahren aufnahmen, und der vergnügten Stunden, die ich in Ihrer Gesellschaft zubrachte. Ihre Anweisungen nach London haben mir damals sehr geholfen, und ich hätte Ihnen schon früher meinen Dank sagen sollen. |
Mein Werk über Shakspear ist freilich immer noch nicht vollendet, doch denke ich in diesem Winter gantz damit fertig zu werden. Was ich in London dafür gewonnen habe, hat freilich meine Materialien wieder so vermehrt, daß die Ausarbeitung um so schwieriger wird‡, oder wenigstens längere Zeit erfodert.
Ich ersuche Ew. Wohlgebohrn mich dem Herrn Hofrath Reuss* zu empfehlen und mit Wohlwollen zuweilen zu gedenken Ihresergebensten
L. Tieck.Dresden
im Julius. 1820.
Apparat
Zusammenfassung
Empfehlungsbrief für Weber an Hofrath Heeren in Göttingen; erwähnt sein Werk über Shakespeare, das noch nicht ganz fertig sei
Incipit
„Mein theurer Freund, der Kapellmeister Maria von Weber“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Frank Ziegler; Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Dresden (D), Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (D-Dl)
Signatur: Mscr. Dresd. Aut. 130, 297Quellenbeschreibung
- 1 DBl. (3 b. S.)
Dazugehörige Textwiedergaben
-
Letters of Ludwig Tieck. Hitherto Unpublished 1792–1853, collected and edited by Edwin H. Zeydel, Precy Matenko u. Robert Herndon Fife, New York 1937, S. 207 (dort mit falscher Adressatenangabe: Friedrich Rühs)