Carl Maria von Weber an Christoph Hermann Joseph Brandt in Mainz (Entwurf)
Dresden, Freitag, 20. Juni 1817

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An den Vater.

Wohlgebohrner, Hochverehrtester Herr!

Mit der unumwundenen Offenheit die dem deutschen Manne ziemt nahe ich mich Ihnen, um meines Herzens schönsten Wunsch demjenigen vorzutragen, ohne deßen freundliche Bewilligung und Seegen kein vollkommenes ungetrübtes Glük auf mir ruhen könnte.

Das Schiksal hat mich 3 Jahre in der Nähe Ihrer Tochter Carolina erleben laßen, in welcher Zeit ich die Ueberzeugung gefaßt habe, daß ihr Besiz das Glük meines künftigen Lebens begründen werde. Ihre gleich gestimte Neigung läßt mich daßelbe von ihr hoffen. Meine Verhältniße sind von der Art daß ich ihr zwar kein glänzendes Glük Loos aber bei redlicher Sparsamkeit, ein hinlängliches sorgenfreyes Auskommen bieten kann.

Unsre gegenseitige innige Liebe, und der reinste Wille in mir sie so glüklich zu machen als nur in meinen Kräften steht, bestimt mich also hiemit feyerlichst bei Ihnen als Vater um ihre gütige Einwilligung zu meiner Verbindung mit Ihrer Tochter anzuhalten. Ich hoffe daß Sie durch Ihren Seegen ein glükliches Paar machen deßen Dankbarkeit und Liebe Sie ewig in seinen Herzen leben wird.

Und erfüllt
von dieser der schönen Hoffnung Ihrer väterlichen Genehmigung nenne ich mich im Voraus Ihren Sie
innig verehrenden treuen und gehorsamen Sohn
C. M. v W:

Apparat

Zusammenfassung

bittet um Carolines Hand

Incipit

Mit der unumwundenen Offenheit, die dem deutschen Manne

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 6 (VII), Bl. 54r

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • MMW II, S. 96–97
    • Worbs 1982, S. 85–86

Textkonstitution

  • „ungetrübtes“am Rand hinzugefügt
  • „Glük“überschrieben
  • „Sie“überschrieben
  • „dieser“überschrieben

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