Carl Maria von Weber an Heinrich Graf Vitzthum von Eckstädt in Dresden (Entwurf)
Dresden, Freitag, 8. Mai 1818

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Korrespondenzstelle

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dem H: Hofmarschall Gr: v. Vizthum d: 8t May 1818.

haben mir aufgetragen meine Meynung über das Verhältniß der Rolle der Isaura in der Oper Tancred zu der Stimme der Mll: C: Benelli auszusprechen, und ich thue dieses hiemit meiner Pflicht gemäß, obwohl ungern dadurch dem früher gefällten Urtheil meines zu ehrenden H: Collegen zu Nahe treten müßend. zu Folge der mir vorliegenden Singrolle, sind zwar die Rezitative nebst einigen andern Solostellen punktirt*, und für eine höhere Stimme eingerichtet. auch die in Es geschriebene Arie durch eine Anmerkung einen Ton höher nach F transponirt worden. übrigens aber in denen Ensemble Stellen nichts verändert worden. Die Rezitative würden so angehen. die Arie aber bleibt immer noch für eine ganz förmliche Altstime berechnet, und in den Ensembles besonders in dem Finale des ersten Aktes würde man die Stimme der Mll: Benelli in dieser Laage schwerlich hören./: der kurze Schluß des 2t Finales würde eher angehen liegt etwas höher.:/ Übrigens ist es nicht zu läugnen daß das unnatürliche Erzwingen tieferer Töne als die gewöhnliche Stimlage ist, die Stimme rauh macht und verdirbt.

Mit vollkomenster Hochachtung E. Hochgebohren
ergebenster Diener

Apparat

Zusammenfassung

äußert sich pflichtgemäß aber ungern zur Frage der Besetzung einer Rolle in Tancred mit Mlle. Benelli

Incipit

Ew H: haben mir aufgetragen meine Meynung über das

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Entwurf: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 6 (VII), Bl. 56b/r

Textkonstitution

  • r„ch“ überschrieben mit „r
  • aufgetragen„aufgefodert“ überschrieben mit „aufgetragen
  • „… dem früher gefällten Urtheil meines“auch lesbar als: eines
  • „nebst einigen andern Solostellen“am Rand hinzugefügt
  • „… für eine höhere Stimme eingerichtet.“Am Rande ist notiert: / cis. – a./, darunter Arie c – a (offensichtlich auf den Tonumfang bezogen?)
  • „worden“durchgestrichen
  • „so“über der Zeile hinzugefügt
  • „aber“über der Zeile hinzugefügt
  • Finale des“über der Zeile hinzugefügt
  • schwerlich„gewiß“ durchgestrichen und ersetzt mit „schwerlich
  • „/: der kurze … des 2t Finales“am Rand hinzugefügt
  • „würde eher angehen“durchgestrichen

Einzelstellenerläuterung

  • „… nebst einigen andern Solostellen punktirt“D. h. an einigen Stellen mit alternativen Tonhöhen versehen.

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