Carl Maria von Weber an Wilhelm Sutor in Hannover
Dresden, Dienstag, 24. August 1824
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Hochgeehrtester Freund und Kollege!
Ich habe s‡ehr Ihre Nachsicht in Anspruch zu nehmen, daß ich nicht früher Ihnen meinen besten Dank für die gelungene Aufführung der Euryanthe dargebracht habe*. Seit 2 Monaten aber war ich abgestorben für alles, schrieb keine Zeile, und war allein, nach Vorschrift des Arztes, beschäftigt meine Gesundheit im Marienbade wieder etwas herzustellen*. in wie weit dieser Zwek erreicht worden ist, muß die Zukunft lehren; noch fühle ich mich sehr angegriffen.
Zürnen Sie mir also nicht, und empfangen Sie meinen herzlichsten Dank verdoppelt, für alle Sorgfalt und Liebe die Sie meiner Arbeit schenkten. ich weiß nur zu gut, daß allein durch die sorgfältigste Ausführung diese Oper wirken kann, und verdanke diese also gewiß in vollstem Maaße. Haben Sie die Güte dieses auch aufs freundlichste und verbindlichste Ihrem gesammten geehrten Sänger, Chor, und Orchester Personale in meinem Namen auszusprechen.
Möchten es doch meine Verhältnisse erlauben, einmal Hanover zu berühren, und Ihnen mündlich wiederholen zu können mit welcher vorzüglichen Achtung und Dankbarkeit ich bin
Ihr
bestens ergebener
CMvWeber
Dresden d: 24t August 1824.
Apparat
Zusammenfassung
Weber bedankt sich für die Mühe bei der Aufführung der Euryanthe in Hannover und bittet um Nachsicht für sein langes Stillschweigen, das er mit dem Kuraufenthalt in Marienbad entschuldigt, dessen Erfolg sich erst noch zeigen müsse; er selbst fühle sich sehr angegriffen
Incipit
„Ich habe sehr Ihre Nachsicht in Anspruch zu nehmen“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung in 2 Textzeugen
-
1. Textzeuge: In Privatbesitz
Quellenbeschreibung
- 1 DBl. (2 b. S. einschl. Adr.)
- Siegel, Siegeleinriss
Provenienz
- Antiquariat Inlibris Gilhofer Nfg. GmbH (online 2019 bis Juni 2024 inkl. Faksimile); ebenfalls bei Kotte Autographs angeboten (online inkl. Faksimile )
- 2018 sowohl von Kotte Autographs als auch beim Antiquariat INLIBRIS angeboten (inkl. Faksimile)
- Antiquariat INLIBRIS Gilhofer Nfg. GmbH (Vienna, Austria), Nr. 47587 (November 2017): "Somewhat spotty; foldings partly faulty; small defect (from opening the letter) re-backed." (inkl. Faksimile)
- Hartung & Hartung, Auktion 107 (13.-15. Mai 2003), Nr. 2528, mit Teilfaks. auf S. 427
- Salomon (Berlin), Kat. 71, o.J., Nr. 17491
Dazugehörige Textwiedergaben
-
Hirschberg, Leopold, „Grüße eines Todgeweihten. Drei Briefe aus Carl Maria v. Webers letzter Zeit“, in: Berliner Tageblatt, 1926, Nr. 449
-
2. Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Signatur: Weberiana Cl. VIII, H. 3, Nr. 29Quellenbeschreibung
- Foto des Autographs
Textkonstitution
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„s“„S“ überschrieben mit „s“
Einzelstellenerläuterung
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„… im Marienbade wieder etwas herzustellen“Zu Webers Kuraufenthalt vom 11. Juli bis 11. August 1824 vgl. die Tagebuchnotizen.