Drei Epigramme von Carl Maria von Weber (1809/10)

Zurück

Zeige Markierungen im Text

Ueber den Komponisten A – e*.

Ihr tadelt? Nein, bewundert diesen Mann,Dem einst kein Gott den Vorzug rauben kann,Daß selbst im Scheiden von dem LebenEr nicht den Geist braucht aufzugeben.

Der Bravour-Sängerin Tembila.

A.Von oben herab, von unten hinauf!Mein Gott, welch ein entsetzlicher Lauf!
B.Man muß es gesteh’n, daß ihr Trillern gelingt,Nur Schade, daß sie vor Singen nicht singt.

An den berühmten Variationen-Schmidt.
G – k.

Kein Thema auf der Welt verschonte Dein Genie,Das simpelste allein – Dich selbst – variirst Du nie.

Apparat

Zusammenfassung

1. über einen Komponisten; 2. über die ausdruckslose Virtuosität einer Sängerin; 3. Satirischer Vers auf den Variationen-Komponisten Gelinek

Generalvermerk

Epigramm (altgr. „Aufschrift“) ist ursprünglich eine Inschrift auf einem Grabmal, einem Kunstwerk o. ä., mit dem Zweck der Bezeichnung des Gegenstandes und dessen Bedeutung; später bildete sich daraus durch poetische Erweiterung eine selbständige Dichtungsgattung.

Entstehung

27. Dezember 1809 (vgl. Quellenbeschreibung zum Entwurf) sowie 22. Juni 1810 (laut TB); von Kaiser unter einem Datum zusammengefasst, allerdings vermerkte Weber in seiner Jahresübersicht für 1810 nur zwei Epigramme

Überlieferung in 2 Textzeugen

  • 1. Textzeuge: HellS III (1828), S. 152–153

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Kaiser (Schriften), S. 515 (Nr. 15)
  • 2. Textzeuge: Entwurf: verschollen

    Quellenbeschreibung

    • unter Nr. 925 im Auktionskatalog ist zuerst Webers Entwurf „Ein Wort über Vogler“ aufgeführt; es folgen unter derselben Nummer die Entwürfe zu den Epigrammen „Ueber den Componisten A–e“, „An den berühmten Variat. Schmidt G–K“ und Ueber Mannheim; vorangebunden war lt. Katalog der Entwurf zu „Die Bravoursängerin Timbila. den 27. December 1809 Stuttgart.“
    • insgesamt 2. b. S., Folio-Format

    Provenienz

Textkonstitution

  • „… Der Bravour-Sängerin Tembila“Im verschollenen Entwurf lautete der Name lt. Henrici-Katalog abweichend „Timbila“; vgl. Quellenbeschreibung

Einzelstellenerläuterung

    XML

    Wenn Ihnen auf dieser Seite ein Fehler oder eine Ungenauigkeit aufgefallen ist,
    so bitten wir um eine kurze Nachricht an bugs [@] weber-gesamtausgabe.de.