Anzeige über „Grande Sonate pour le Pianoforte“ op. 30 von Franz Lauska
Musik.
Grande Sonate pour le Pianoforte, comp. et. ded. Mlle la Comtesse GarowskaΔ* etc. par Fr. Lauska. Oev. 30. Chez A. M. Schlesinger à Berlin. PreisΔ 1 Thlr.*
In keinem Blatte könnte eine Anzeige der Sonate des Herrn Lauska zweckmäßigerenΔ Platz finden, als in der Zeitung für die elegante Weit. Herrn Lauska’s Kompositionen füllen eine bedeutende Lücke in unserer jetzigen MusikliteraturΔ aus, wo man sich entweder nur in den höchsten Sphären und Schwierigkeiten, oder inΔ dem Platten, Nichtssagenden,Δ Leichten herumtreibt. Der Komponist dieser Sonate geht den angenehmen Mittelweg, der ihm stets den Dank aller Liebhaber und doch auch die Achtung der Kenner sichern wird. Eine beinaheΔ stets schöne Haltung und Führung, liebliche Melodieen und dankbare Passagen bezeichnen hauptsächlich seine Arbeiten. Vorliegende Komposition bleibt diesem Charakter getreu. Sie ist, obwohl aus F moll, doch von keiner hohen Leidenschaftlichkeit, aber recht sinnig und sprechend, besonders der Mittelsatz des ersten Allegro*. Adagio und Rondo schließen sich Δ sehr gut dem Allegro an*, – geben dem Ganzen Rundung, und soΔ können wir mit gutem Gewissen allen Dilettanten diese neueste Arbeit des soΔ vorzüglichen Klavierspielers empfehlen. Stich und Papier sind gut.
Melos.Apparat
Zusammenfassung
kurze lobende Notiz über die Klaviersonate von Lauska, empfiehlt das Werk allen Liebhabern und erwähnt die gute Qualität von Stich und Papier
Generalvermerk
Zuschreibung: autographer Entwurf (s. Überlieferung); vgl. Bartlitz, S. 66; Sigle (Melos.); lt. TB, 27. September 1812 an Müller geschickt; vgl. auch TB Übersicht September 1812.
Weber lernte Franz Lauska während seines Berlin-Aufenthaltes kennen (vgl. TB 28. Februar 1812) und widmete ihm 1816 seine Klaviersonate op. 39; woraufhin sich Lauska mit der Widmung seines op. 41 an Weber revanchierte.
Entstehung
Niederschrift und Versand am 27. September 1812 (laut TB)
Überlieferung in 2 Textzeugen
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1. Textzeuge: Zeitung für die elegante Welt, Jg. 12, Nr. 201 (8. Oktober 1812), Sp. 1605
Dazugehörige Textwiedergaben
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Kaiser (Schriften), S. 188 (Nr. 50)
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2. Textzeuge: Entwurf: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 6 (V), Bl. 38b/rQuellenbeschreibung
- über dem Manuskript „Grande Sonate p: le P:f., comp: e ded: a Mlle la Comtesse Gurowska pp par Fr. Lauska. Oev. 30 Chez A: M: Schlesinger a Berlin.“; Incipit: „In keinem Blatt könnte eine Anzeige der Sonate“; keine Datierung
- Webers Vermerk über ED, Weber Pag. S. 67;
Dazugehörige Textwiedergaben
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MMW III, S. 71
Einzelstellenerläuterung
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„… ded. Mlle la Comtesse Garowska“Vermutlich Gräfin Cecilie bzw. Cecilia Gurowska (geb. 1794), ihre Eltern waren Graf Wladislaus Gurowski, Kammerherr am Berliner Hofe, und eine Tochter des Ministers Bischoffswerder. Sie soll eine Gespielin der Tochter Friedrich Wilhelm III., Charlotte von Preußen (spätere russische Kaiserin Alexandra Fjodorowna), gewesen sein und heiratete ca. 1813/14 einen Baron von Friederichs, Oberst des ersten russischen Garderegiments; vgl. Zeitung für den deutschen Adel, Leipzig 1841, S. 270f.
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„… Berlin . Preis 1 Thlr.“ED (18 S., Pl.-Nr. 25); nachgewiesenes Exemplar in der Staatsbibliothek zu Berlin – PK (Sign.: N. Mus. Nachlass 99, 415).
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„… der Mittelsatz des ersten Allegro“Allegro con spirito, S. 2–9, Mittelsatz (con fuoco)S. 6f.
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„… sehr gut dem Allegro an“2. Satz: Andante grazioso/con fuoco/Adagio, S. 10–12 sowie 3. Satz: Allegro molto, S. 12–18.
Lesarten
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Textzeuge 1: „Garowska“Textzeuge 2: „Gurowska“
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Textzeuge 1: „Preis“Textzeuge 2: Text nicht vorhanden.
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Textzeuge 1: „zweckmäßigeren“Textzeuge 2: „zwekmäßiger“
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Textzeuge 1: „Musikliteratur“Textzeuge 2: „Musik Epoche“
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Textzeuge 1: „in“Textzeuge 2: Text nicht vorhanden.
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Textzeuge 1: „,“Textzeuge 2: „und“
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Textzeuge 1: „beinahe“Textzeuge 2: „beinah“
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Textzeuge 1: Text nicht vorhanden.Textzeuge 2: „in ihrer Zeichnung“
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Textzeuge 1: „so“Textzeuge 2: „somit“
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Textzeuge 1: „so“Textzeuge 2: Text nicht vorhanden.