Moritz Fürstenau an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Dresden, Mittwoch, 14. Oktober 1863
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- 1863-08-13: an Jähns
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Herr Kriete* hat mir Ihren Brief gegeben und mich gebeten, für ihn das Weitere mitzutheilen. Seine Quellen für Herrn v. Weber sind aus dem Theaterarchiv entnommen, beruhen also auf Material, welches Ihnen vollständig bekannt ist. — Inzwischen habe ich noch einige Nachträge für Sie entdeckt:
1. Die Guitarre zu dem bewußten Chor aus Donna Diana. Der Mittelsatz wird wohl für ewig, was den Gesang anbelangt, verloren sein.
NB. Darf ich Sie bitten, mir recht schnell eine Abschrift von der Partitur dieses Stückes, wie Sie dieselbe durch mich erhalten haben, zu verschaffen?* Den Kostenbetrag wollen Sie gefälligst per Postvorschuß entnehmen.
2. Das zweite Orchester zu der Olimpiamusik. Leider fehlen nun noch einige Gesangstellen.
3. Ein Menuett zu Donna Diana, ob von Weber, bleibt freilich dahingestellt*.
Einen Zettel zur Vorstellung der Donna Diana kann ich Ihnen nicht verschaffen, doch schreibe ich Ihnen auf eine leere Seite dieses Briefes den Kopf desselben. — Weber hat seinen Namen bei Schauspielen, zu denen er Musik geschrieben, nie nennen lassen
Herzlichen Dank für das schöne Werk Ihres Sohnes*. Meine Frau hat dasselbe mit großem Genuß gelesen.
Gern steht Ihnen zu weiteren Auskünften zu Diensten Ihrergebener
M. Fürstenau.
Für Copialkosten entnehme
ich per Postvorschu߇ |
Köniℓ. deutsches Schauspiel.
Sonntag am 18. Januar 1818
Donna Diana oder:
Stolz und Liebe.
Lustspiel in 5 Akten nach dem Spanischen
des Don‡ Augustin Moreto, von C. A. West
Personen: [nicht angegeben]
Apparat
Zusammenfassung
teilt weitere Recherche-Ergebnisse zum Schauspiel Donna Diana mit und fügt Teilabschrift des Theaterzettels der Dresdner Aufführung vom 18. Januar 1818 bei
Incipit
„Herr Kriete hat mir Ihren Brief gegeben und mich gebeten“
Überlieferung
-
Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Signatur: Weberiana Cl. X, Nr. 183Quellenbeschreibung
- 1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)
- im Briefkopf nachträglich gestempelt: „an Jähns“
Dazugehörige Textwiedergaben
-
Ortrun Landmann, Eveline Bartlitz, Frank Ziegler, Aus dem Briefwechsel Friedrich Wilhelm Jähns – Moritz Fürstenau. Eine Auswahl von Briefen und Mitteilungen der Jahre 1863–1885, in: Weber-Studien, Bd. 3, S. 103 (Nr. 1)
Textkonstitution
-
„… Copialkosten entnehme ich per Postvorschuß“folgt unleserliches Kürzel
-
„Don“über der Zeile hinzugefügt
Einzelstellenerläuterung
-
„… Herr Kriete“Hans-Georg Kriete wirkte von 1827 bis zu seiner Pensionierung 1847 als Schauspieler am Dresdner Hoftheater; später betätigte er sich anscheinend im Theaterarchiv.
-
„… mich erhalten haben, zu verschaffen?“Gemeint ist Gastons Rundgesang, der im Dresdner Aufführungsmaterial der Donna Diana in Akt III, Szene 3 eingelegt war. Die Musik stammt von Adalbert Gyrowetz (JV Anh. 119). Eine Abschrift dieses Stücks vom Jähns-Kopisten II (wohl die hier von Jähns erbetene) enthält die Sammelmappe Mus. 4689-K-14 in D-Dl.
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„… Weber , bleibt freilich dahingestellt“Das Weber fälschlich unterschobene Menuett (zu JV 220, Nr. 5) stammt von Leonhard von Call (Menuetto cantabile aus seinem Notturno Nr. 4 op. 89).
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„… das schöne Werk Ihres Sohnes“Da Reinhart Jähns erst 1865 sein Notiz- und Skizzirbuch für Ingenieure und Gewerbetreibende veröffentlichte, das Fürstenau zudem kaum interessiert haben dürfte, wird hier wohl Max Jähns gemeint sein, der mehrfach als Schriftsteller und Herausgeber hervortrat, u. a. mit Gedichten und militärhistorischen Schriften. Welches seiner Werke der Vater übersandt hatte, lässt sich gegenwärtig nicht ermitteln.