Aufführungsbesprechung, Berlin: „Silvana“ von Carl Maria von Weber am 10. Juli 1812

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Eingesandt.

Mit Erstaunen lesen wir das in der Haude- und Spenerschen Zeitung vom 16ten Juli enthaltene Urtheil über die Oper Silvana. Welche Uebertreibungen finden hierbei statt!

Bedarf es denn der Herabwürdigung so anerkannt großer Meister wie Beethoven und Hayd’n sind, um ein aufkeimendes Talent aufzumuntern, oder das Werk eines angehenden Künstlers bemerkbar zu machen?

Der Ruf von Gluck, Hayd’n, Mozart, Beethoven u. Spontini ist übrigens so begründet, daß derjenige, welcher ihn nur anzutasten wagt, beim musikalischen Publikum Gelächter erregt.

Ist dies die Folie, welche der ungenannte Lobredner der Silvana unterzulegen dachte, so hat er sich sehr verrechnet: oder der Verfasser des erwähnten Aufsatzes muß ein arger Feind des jungen Komponisten seyn.

Uebrigens ist nicht zu leugnen, daß Hr. von Weber viel Talent zur Komposition besitzt, und wenn er das viele Moduliren und das Gesuchte mehr ablegt, (was gemeiniglich den jungen Künstlern anklebt, weil sie gleich von Hause aus etwas Außerordentliches liefern wollen, allein nicht immer den hinlänglichen Reichthum von Ideen besitzen) so haben wir Hoffnung, daß Hr. v. W. uns in der Folge noch sehr gute Sachen liefern werde.

Auf jeden Fall müßten wir auf diese Hoffnung Verzicht leisten, wenn Hr. v. W. das wirklich glaubte.

Apparat

Zusammenfassung

Aufführungsbesprechung, Berlin (am 21. Juli 1812 erschienen): „Silvana“ vom 10. Juli 1812

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Dubke, Esther

Überlieferung

  • Textzeuge: Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen, Nr. 87 (21. Juli 1812)

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