Gedichte zur Freischütz-Erstaufführung in Dresden am 26. Januar 1822

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An
M. von Weber

Bei Übersendung eines Lorbeerbaumes während der ersten Vorstellung seines Freischütz zu Dresden am 26. Janr. 1822.

„Für das Sanctuarium
des Meisters.

(Motto:)Die Deutung ist’s und nicht das Wort,Was uns den Geist erhellet,Die Saite nicht, nur ihr Akkord,Was uns den Busen schwellet.

Auf ein an dem Lorbeer befestigtes seidenes Band mit silberner Franze stand gedruckt:

Du deutscher Mann, des Tonquell nie versiegte,Dem deutschen Wort zu süßem Himmelslaut,Wie Fels und Baum sich OrpheusKlängen fügte,Wer säng’ nicht Dir und Deiner Jägersbraut! | Amphion Du, dem stolz’rer Leu sich schmiegte,Der sein Cadmea sich in unsren Herzen baut,Und unsren Geist auf Wohllautswellen wiegte –Vernimm’ auch meiner Huld’gung schwachen Laut!Und wie mit Pallas einst sich jene Weberin*,Du, edler Weber, mit Apoll dich messe! –Helios Freischütz ward einst zur Cypresse*Der Deine wandelt sich zum Lorbeerzweige,Dein Saitenspiel mit Siegsschmuck zu umziehn,Der Deutschlands Stolz und Dankgefühl bezeuge.

Apparat

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Frank Ziegler

Überlieferung

  • Textzeuge: Kopie: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. V [Mappe XX], Abt. 8, Nr. 5

    Quellenbeschreibung

    • Abschrift von Jähns
    • 1 Bl. (2 b. S.)

Textkonstitution

  • „(Motto:)“am Rand hinzugefügt
  • „Franze“sic!
  • „einst sich“über der Zeile hinzugefügt

Einzelstellenerläuterung

  • „… Pallas einst sich jene Weberin“Arachne, die Athene zu einem Wettstreit in der Webkunst herausforderte.
  • „… Freischütz ward einst zur Cypresse“Kyparissos, ein Liebling Apollos (als Phoibos Apollon gleichgesetzt dem Sonnengott Helios), wurde, nachdem er auf der Jagd versehentlich seinen Lieblingshirsch erlegt hatte, auf eigenen Wunsch von Apoll in eine Zypresse verwandelt.

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