Julius Nitschke sen. an Friedrich Wilhelm Jähns in Berlin
Hamburg, Mittwoch, 15. November 1876
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Hochgeehrter Herr Professor!
Zu meinem Leidwesen muß ich Ihnen die Mittheilung machen daß es mir bis jetzt trotz eifrig angestellter Recherchen nicht gelungen ist, irgend Etwas über Fritz von Weber zu erfahren.
Seien Sie aber überzeugt daß ich, sowie ich irgendwie in der Lage sein werde Ihnen etwas Näheres über Obigen mittheilen zu können, daß ich dieses sofort thun werde.
Mit der Versicherung daß ich mir’s stets zur ganz besonderen Ehre anrechne, Ihnen Hochgeehrter | Herr Professor in irgend einer Sache dienen zu können verbleibe
Mit vorzüglicher Hochachtung
Ihr
ergebenster
JNitschke sen
Soeben im Begriff diesen, meinen Brief abzusenden erfahre ich noch folgendes über F. von Weber:
Aug. M. Canthal, Musikdirector hier in Hamburg, |
Borgwart – Cellist
Petersen – Violinist und
Steinhardt – Bratschist, letztere drei noch heutigen Tags am hiesigen Stadttheater engagirt, kennen den Fritz von Weber sehr gut, sind mit demselben im alten Stadttheater (d. Z. auf dem Gänsemarkt) und später auch im neuen Theater welches 1827 eröffnet wurde, zusammen engagirt gewesen*.
Leider aber wissen sämmtliche sich nicht mehr zu erinnern wann derselbe abgegangen ev. gestorben ist.
Borgwart ist der Meinung der p. v. Weber sei nach seinem Abgangs von hier nach Eutin gereist und auch wahrscheinlich dort gestorben, wogegen Petersen der Meinung ist p. v. Weber sei hier verstorben? –
A[l]so noch ein Fragment? |
Seien Sie überzeugt Hochgeehrter Herr Professor daß ich fortfahren werde Erkundigungen über Fritz von Weber einzuziehen und nehmen Sie nochmals die Versicherung entgegen daß ich es mir stets zu einer ganz besonderen Ehre anrechne Ihnen in irgend einer Weise dienen zu können d. v.
Apparat
Zusammenfassung
hat bisher wenig über Fritz v. Weber erfahren können, nennt vier Musiker, die ihn als Kollegen noch kennen aus Zeiten als das Theater am Gänsemarkt war und später auch im neuen Theater; sie können aber nicht sagen, wann er abgegangen ist, Ihre Meinung geht auch über seinen Todesort auseinander, Eutin oder Hamburg; er kümmert sich aber um weitere Nachrichten
Incipit
„Zu meinem Leidwesen muß ich Ihnen“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Frank Ziegler
Überlieferung
Einzelstellenerläuterung
-
„… eröffnet wurde, zusammen engagirt gewesen“Das Hamburger Adressbuch für 1833 (S. 474) bestätigt lediglich die gemeinsame Anstellung Webers mit „Steinhard“ (auf S. 263 als Carl Wilhelm Steinhart) und „Canthal“, außerdem ist ein Musiklehrer (Harfe und Violine) Wilhelm Heinrich Petersen nachweisbar (S. 206), der möglicherweise gelegentlich im Theaterorchester mitwirkte.