Caroline von Weber an Katharina Huberta von Weber in Dresden
Loschwitz, vor Samstag, 10. Juli 1847

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Liebes gutes Nettchen!

So eben erhalte ich Deine freundlichen Zeilen welche mich aus großer Angst um Dich befreien. Gott lob! daß Du doch wenigstens einen dienstbaren Geist um Dich hast! Ich bin heute zum erstenmal einen halben Tag außer dem Bett gewesen aber davon so angegriffen und auf’s Neue so mit Kopfweh geplagt daß ich Dich bitten muß lieber erst übermorgen mit dem lieben Marichen heraus zu komen, denn hoffendlich kann ich dann die Freude Dich zu sehen mehr genießen. | Du wirst dich wundern wie schlecht die alte Karen aussieht. Die paar Tage kranksein, haben mich sehr mitgenomen, und noch ist leider weder Husten noch Schnupfen weg. Doch geht es beßer damit, und auch der Appetitt findet sich wieder. Du glaubst nciht wie ich mich um Euch geängstigt habe! Diese ganze Nacht habe ich Euch aus dem Feuer retten müßen, und große Lasten tragen pp Die dümsten Phantasien verfolgen mich wie ich nur die Augen schließe. Ach ich fürchte mich nur das Jähns schon am Sonabend nach Dresden kömt! Das wird | dir auch Noth machen. Laß nur lieber gleich bey Pikelman eine Speise für 1 Thaler bestellen denn er kömt doch wohl erst Abends. Zu mir heraus soll er ja nicht etwas mit Max zu Tische komen, denn ich kann den guten Mann, krank wie ich bin, nicht bewirthen. Max mag um 2 Uhr mit ihm abfahren und ihn Abends wieder mitnehmen. Nun, Du wirst ja sehen, wie herunter die arme Mama ist – Sey so gut mir Kaffee mitzubringen denn Agnes bedarf mehr als ich. Gott sey mit Dir und Marichen und mögten wir uns alle gesund und heiter wiedersehen. | grüße mir den guten Brauer 1000mal. Die gute treue Seele thut alles so für uns ohne Dank zu begehren oder uns die Opfer die er bringt fühlen zu laßen. Gott möge es ihm segnen! Auch Agnes ist eine ganz gute Pflegerin und ich bin durch sie so gut wie möglich versorgt.

Küße Marichen herzlich von der Karen

Hast du nach dem Todt des Vaters auch wohl schon an die Krause geschrieben? vergiß das ja nicht!!!

Dem Uiberbringer gieb 2 rh

Editorial

Summary

hatte die Grippe, geht ihr noch nicht gut, fürchtet sich vor dem Besuch von Jähns, Max soll ja nicht mit ihm zu Tisch kommen, sie kann ihn nicht bewirten

Incipit

So eben erhalte ich Deine freundlichen Zeilen

Tradition

  • Text Source: In Privatbesitz

    Physical Description

    • 1 DBl. (4 b. S. o. Adr.)

Text Constitution

  • “… Dem Uiberbringer gieb 2 rh”quer zur Schreibrichtung am linken Rand von Bl. 2r

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