Friedrich Wilhelm Jähns an Ludwig Rellstab in Berlin
Berlin, Samstag, 2. November 1844
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Absolute Chronology
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- 1844-04-08: to Mendelssohn Bartholdy
- 1844-10-31: from Weber
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- 1844-11-14: to Weber
- 1844-11-04: from Brauer
Direct Context
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- 1852-02-23: to Rellstab
Sehr geehrter Herr.
Als einem bewährten Freunde Maria von Webers glaube ich im Sinne der in diesem Augenblicke tiefbetrübten Frau von Weber zu handeln, wenn ich Ihnen das neue, für dieselbe erschütternde Ereigniß mittheile, welches eingetreten ist, bevor das jetzt allgemein besprochene, die Beisetzung Webers in Dresden, wirklich statt gefunden hat. – Gestern Abend haben wir von der Familie Weber aus Dresden die traurige Nachricht empfangen, daß der zweite Sohn Webers, Alexander, am 31. Oct. früh Morgens an den Masern plötzlich gestorben ist. Der Verlust ist zunächst natürlich für die Mutter ein nicht zu ermessender aber auch die Kunst verliert an ihm ein zu großen Hoffnungen berechtigendes Talent, was er eines Theils schon durch seine Leistungen als Maler bethäthigte, andern Theils sein Meister Hübner in Dresden stets auf das Wärmste anerkannte. Seine Freunde aber verlieren an ihm den edelsten, reinsten und ehrenhaftesten Jüngling. –
Es erscheint mir eine fast tragische Fügung, daß sein Tod mit der Ankunft der Leiche seines Vaters fast zusammentrifft und nicht unmöglich ist es, daß so vielleicht ein und derselbe Tag beide in dieselbe Gruft trägt, nachdem der Vater 18 Jahre früher das Kind zur Reise in fernes Land verlaßen, von wo er nicht wiederkehrte.
Genehmigen Sie, sehr verehrter Herr, die Versicherung meiner größten Hochachtung mit
denen ich die Ehre habe mich zu nennen
Ihren
ganz ergebensten
F. W. Jähns.
Editorial
Summary
teilt Rellstab, auch im Namen von Caroline von Weber, den 31. Oktober erfolgten Tod Alexander von Webers mit (durch Masern); schließt nicht aus, dass Vater und Sohn gleichzeitig beigesetzt werden
Incipit
“Als einem bewährten Freunde Maria von Webers glaube ich”
Responsibilities
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit