Friedrich Wilhelm Jähns an Moritz Fürstenau in Dresden (Entwurf)
Berlin, Sonntag, 13. November 1864
Besten Dank für Ihren gütigen Brief. Die Sache mit der Mittheilung des Oberon Themas Ihrerseits an Hℓ: v. Weber ist ganz in der Ordnung und was ich nur bezweifelte, war, daß ich Ihnen die ganze Anzahl der Themata im Oberon, die in früheren Werken von Weber vorkommen, schriftlich übergeben hätte; so war es eben nur das eine Thema und das ändert die Sache wesentlich. Ich fand die Forderung Weber’s sehr hart, meine ganze Wissenschaft über diese Verhältnisse preiszugeben, da die Mittheilung derselben eigentlich nicht in sein sondern in mein Werk gehört und meine Nachforschungen überdies schon nach allen Seiten in Webers Werken von ihm in seinem Schlußwort des Anhanges zum I. Bande als von ihm gemacht erklärt sind, denn anders ist dies Schlußwort doch nicht zu verstehen. Daß dieser Umstand | meinem Werke in Zukunft sehr schädlich werden muß, liegt auf der Hand und habe ich deshalb große Sorge. Weber hatte von‡ Anfang an die Idee, ein Arbeits-Journal, wie es jetzt schon der 1ste Theil bringt, zu geben u. hatte bereits damit angefangen. Ich sah dasselbe und zugleich die Unmöglichkeit ein, daß er diese Arbeit leisten konnte und erbot mich, ihm dieselbe in der jetzt erschienenen Weise zu schreiben was auch geschah. Ich weiß nicht, weshalb er‡ nun jenen Nachsatz zum 1sten Band geschrieben hat. Ich sage auch dies alles nur, um meine neulich Ihnen gethanenen Äußerungen zu motiviren. [Fortsetzung fehlt im Entwurf]
Editorial
Summary
erste (umfangreichere) Version zum ersten Absatz des tatsächlich abgeschickten Briefes, bezogen auf Jähns’ Zuarbeiten zum Weber-Lebensbild von Max Maria von Weber und dessen Umgang mit dem Material
Incipit
„Besten Dank für Ihren gütigen Brief. Die Sache mit der Mittheilung des Oberon Themas“