Friedrich Rochlitz an Christoph Martin Wieland in Weimar
Leipzig, Mittwoch, 15. Januar 1812

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[…] Indem ich den größten Theil des Obigen geschrieben hatte, besuchte mich Hr. Baron von Weber aus München, und erzählte mir, daß er in kurzem nach Weimar kommen würde. Mir entfuhr, daß ich eben an Sie schreibe, und er bat nun angelegentlichst, daß ich ihm das Blättchen mitgeben möchte, um sein Bemühen, Sie von Angesicht zu Angesicht zu sehen, einigermaßen entschuldigt zu glauben. Ich möchte es ihm um so weniger abschlagen, da er ein geistvoller, kenntnisreicher Mann ist, der, durch eminentes Talent und daher entstandene unbezwingliche Neigung, sich der Tonkunst gewidmet hat, und schon jetzt als Componist und Virtuos, unter die Ersten jetziger Zeit gezählet werden muß. Er wünscht durchaus nichts als ein Ihnen bequemes, von Ihrer Güte zu bestimmendes Viertelstündchen Sie zu sehen, und Ihnen für den Einfluß zu danken, den Sie auch auf seine Bildung gehabt haben*.

Mit herzlicher Verehrung und unwandelbarer Anhänglichkeit empfehle ich mich und meine Frau Ihrem fernern Wohlwollen, als Ihr
Rochlitz

Editorial

Summary

Reflektiert den Nachmittag vom letzten Sommer, an dem er mit seiner Frau Gast bei ihm sein durfte; während des Briefschreibens kam Weber zu ihm und berichtete, dass er nach Weimar reisen würde und bat, als er hörte, an wen Rochlitz gerade schreibe, ihn Wieland zu empfehlen, da er ihn sehr gerne sprechen möchte; er würde ihm diesen Brief übergeben.

Responsibilities

Übertragung
Eveline Bartlitz

Tradition

  • Text Source: Weimar (D), Stiftung Weimarer Klassik, Goethe- und Schiller-Archiv (D-WRgs)
    Shelf mark: 93 Wieland/110

    Corresponding sources

    • Wielands Briefwechsel, Bd. 18 (Oktober 1809 – Januar 1813), T. 1 (Text). Bearb. von Klaus Gerlach u. Uta Motschmann, Berlin 2004, S. 335f. Bd. 18, T. 2 (Anmerkungen), Berlin 2005, Weber betreffend S. 326f.

    Commentary

    • “… auf seine Bildung gehabt haben”Weber besuchte Wieland erstmals am 28. Januar 1812.

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