Carl Maria von Weber an Friedrich Kind in Dresden
Dresden, Mittwoch, 8. Dezember 1819

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Herrn Hofrath

Frid. Kind

Wohlgebohren

Nebst herzlichstem Dank, mein theurer Freund folgen hier Werke und Beweise Ihrer Güte aller Art.     ich bekomme Sie ja gar nicht zu sehen. theils bin ich von Fremden belagert theils sizze ich in Arbeit bis über die Ohren. der Erste Act ist fertig.      die Hälfte des 2t auch*. — alles Erdenkliche von meiner Frau und mir an die Ihrigen. meiner Lina geht es seit 2 Tagen gar nicht recht. —

Wie immer
Ihr
Weber.

Editorial

Summary

Begleitschreiben zur Rückgabe von geliehenen Materialien; habe kaum von denselben Kenntnis nehmen können, da er tief in der Arbeit (an der Jägersbraut) stecke; teilt mit, dass der erste Akt sowie die Hälfte des zweiten bereits fertig seien

Incipit

Nebst herzlichstem Dank, mein theurer Freund folgen hier

Responsibilities

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Tradition

  • Text Source: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Shelf mark: Weberiana Cl. II A b, 13

    Physical Description

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • unter Bezugnahme auf die Nummerierung im Freischütz-Buch von F. W. Jähns auf der Adressenseite als “K. 19” gezählt (Bleistift)

    Provenance

    • F. W. Jähns erwarb Anfang Juli 1847 bei T. O. Weigel als erste Weber-Briefe für seine Sammlung Weberiana eine Serie von 25 Schreiben Webers an Kind; vgl. Max Jähns, Familiengemälde, S. 279. Davon gehören noch 22 (darunter dieser) zum Bestand, ein weiterer wurde von Jähns dem Hosterwitzer Weber-Haus gestiftet.

    Corresponding sources

    • Kind: Freischütz-Buch, S. 149, Nr. 19

Text Constitution

  • “… die Ohren. der Erste Act”An dieser Stelle Anmerkungszeichen und am unteren Blattrand von F. W. Jähns (Blei): vom Freischütz!
  • “… der Erste Act ist fertig”dreifach unterstrichen
  • “… 8 t X b früh.”Ergänzung von F. W. Jähns (Blei): „(1819)“

Commentary

  • “… Hälfte des 2 t auch”In der Hoffnung auf eine frühere Terminierung der Uraufführung (bereits im März 1820) hatte Weber laut Tagebuch die Instrumentierung am 23. Oktober begonnen und den I. Akt am 30. November abgeschlossen. Vom II. Akt lagen laut Tagebuch allerdings erst Nr. 6 und 7 (abgeschlossen 1./2. Dezember) fertig vor, am 9. Dezember dann auch die Nr. 8.

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