Carl Maria von Weber an August Rublack in Dresden (Entwurf)
Dresden, Donnerstag, 6. Juli 1820

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An Herrn Doctor August Rublak nebst 12 # in Golde.

Mein hochverehrter lieber Freund

Ich würde es wahrlich kaum wagen dürfen noch vor Ihnen zu erscheinen, nachdem ich so lange ein scheinbar pflichtvergeßner Schuldner war, wenn mich nicht das Bewußtsein beruhigen könnte gewiß nie meine Obliegenheit aus den Augen verlohren zu haben. Aber ich wollte so gerne Ihnen ein kleines Andenken senden das Sie freundlich an mich errinnern sollte, Etwas das Sie gebrauchen und lieb gewinnen sollten könnten. ein paar Aussichten dazu die mir namentlich Hellwigs eröffnet hatten, giengen nicht in Erfüllung. Jezt da mich meine Reise drängt, und ich nicht gerne Ihnen etwas bieten möchte was Ihnen nicht comfortable wär, /: denn ich habe meine eigne Ansicht von einer Freundes Gabe, und man kann mir Z: B: hundert schöne Sachen schenken die mich doch nicht eigentlich freuen :/ – so bitte ich Sie zürnen Sie nicht, wenn ich in der Angst meines Herzens, Ihnen darbiete was ich gerade Ihnen am aller unliebsten bringe: aber seien wir ehrlich und offen. Meine Kunst muß ja auch dem leidigen Mettalle sich fügen.

weisen Sie die kleine Gabe nicht zurük. und glauben Sie gewiß immer mit Herzlichkeit Ihnen zugethan
Ihren Sie achtenden Freund CMvWeber
Meine Frau die eben erfährt daß ich an Sie schreibe, trägt mir auch die freundlichsten Grüße auf.

Editorial

Summary

entschuldigt sich für langes Schweigen, er habe ihm immer ein Andenken senden wollen, aber nichts Passendes gefunden; da ihn nun seine Reise dränge, sende er ihm die anliegenden Goldstücke (12 # in Gold)

Incipit

Ich würde es wahrlich kaum wagen dürfen

Responsibilities

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Tradition

  • Text Source: Draft: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Shelf mark: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 6 (X), Bl. 71b/v

Text Constitution

  • “sollten”crossed out
  • “könnten”added above

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