Carl Maria von Weber an Caroline von Weber in Hamburg
Lübeck, Freitag, 13. Oktober 1820 (Nr. 15)

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An

Frau

Carolina von Weber

Hochwohlgebohren

dermalen

zu

Hamburg

Valentinkamp

162, beim Friseur

H: Langschwart

Gott zum Gruß in Lübek, von der unendlich ermüdeten Männe, die in ihrem lezten Briefe fast noch zanken möchte mit der Mukkin. ich bin so angegriffen von der etwas schnellen Reise, daß mich dein Brief No: 11 fast verstimt hätte. Mit deinen ewigen dummen Ahndungen und Eifersucht auch wieder? Ey! Ey! Ey! auch sieht dein Brief so aus als ob Du nicht immer so gesund gewesen wärst als du mir geschrieben hast. Zur Strafe sollst Du nun auch nicht wißen wann ich nach Hamburg komme.      Das Concert kann auf den 21t angesezt werden. Morgen ist meins hier. heute Mittag bin ich angekommen, mit einem langen 6 Tagichen Bart. bin sehr müde. hab auch schon Visiten machen müßen. sehne mich recht nach dem Bett.      Alles übrige Mündlich. o du böse Mukkin, statt einer Lust Epistel uns bald wieder zu sehen, zu finden, kriege ich zu guter lezt noch so allerhand trauriges. Es thut mir sehr leid daß deinen Ahndungen das Unglük wiederfährt mich frisch und Gesund in Lübek 8 Meilen von der bösen Mukkin zu wißen.

     Nun Gott segne dich + + + bald! bald, drükke ich dich an mein Herz.
Ewig dein nicht Eifersüchtiger Carl.

Millionen gute gute Bußen [Kußsymbol]

Editorial

Summary

Bericht über die Ankunft in Lübeck; ist verstimmt über den letzten Brief seiner Frau; setzt den Termin seines Hamburger Konzerts mit 21. Oktober fest

Incipit

Gott zum Gruß in Lübek, von der

Responsibilities

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Tradition

  • Text Source: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Shelf mark: Weberiana Cl. II A a 3, 5

    Physical Description

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • Siegelloch
    • Auf der Rectoseite oben rechts Ergänzung von fremder Hand: (“No 15.1820”)
    • auf der Versoseite am unteren Blattrand Vermerk von F. W. Jähns: “Carl Maria von Weber an seine Gattin, eigenhändig.”
    • PSt.: LUBECK | 13 Oct 1820

    Provenance

    • vermutlich zu jenen 60 Weber-Briefen gehörig, die Max Maria von Weber Anfang 1854 an Friedrich Wilhelm Jähns verkaufte; vgl. Max Jähns, Friedrich Wilhelm Jähns und Max Jähns. Ein Familiengemälde für die Freunde, hg. von Karl Koetschau, Dresden 1906, S. 403

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