Carl Maria von Weber an Caroline von Weber in Hamburg
Lübeck, Freitag, 13. Oktober 1820 (Nr. 15)
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- 1820-10-09: to Weber
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- 1820-10-14: from Weber
An
Frau
Hochwohlgebohren
dermalen
zu
Valentinkamp
162, beim Friseur
Gott zum Gruß in Lübek, von der unendlich ermüdeten Männe, die in ihrem lezten Briefe fast noch zanken möchte mit der Mukkin. ich bin so angegriffen von der etwas schnellen Reise, daß mich dein Brief No: 11 fast verstimt hätte. Mit deinen ewigen dummen Ahndungen und Eifersucht auch wieder? Ey! Ey! Ey! auch sieht dein Brief so aus als ob Du nicht immer so gesund gewesen wärst als du mir geschrieben hast. Zur Strafe sollst Du nun auch nicht wißen wann ich nach Hamburg komme. Das Concert kann auf den 21t angesezt werden. Morgen ist meins hier. heute Mittag bin ich angekommen, mit einem langen 6 Tagichen Bart. bin sehr müde. hab auch schon Visiten machen müßen. sehne mich recht nach dem Bett. Alles übrige Mündlich. o du böse Mukkin, statt einer Lust Epistel uns bald wieder zu sehen, zu finden, kriege ich zu guter lezt noch so allerhand trauriges. Es thut mir sehr leid daß deinen Ahndungen das Unglük wiederfährt mich frisch und Gesund in Lübek 8 Meilen von der bösen Mukkin zu wißen.
Nun Gott segne dich + + +
bald! bald, drükke ich dich an mein Herz.
Ewig dein nicht Eifersüchtiger Carl.
Lübek d: 13t 8b 1820.
Millionen gute gute Bußen [Kußsymbol]
Editorial
Summary
Bericht über die Ankunft in Lübeck; ist verstimmt über den letzten Brief seiner Frau; setzt den Termin seines Hamburger Konzerts mit 21. Oktober fest
Incipit
“Gott zum Gruß in Lübek, von der”
Responsibilities
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Tradition
-
Text Source: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
Shelf mark: Weberiana Cl. II A a 3, 5Physical Description
- 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
- Siegelloch
- Auf der Rectoseite oben rechts Ergänzung von fremder Hand: (“No 15.1820”)
- auf der Versoseite am unteren Blattrand Vermerk von F. W. Jähns: “Carl Maria von Weber an seine Gattin, eigenhändig.”
- PSt.: LUBECK | 13 Oct 1820
Provenance
- vermutlich zu jenen 60 Weber-Briefen gehörig, die Max Maria von Weber Anfang 1854 an Friedrich Wilhelm Jähns verkaufte; vgl. Max Jähns, Friedrich Wilhelm Jähns und Max Jähns. Ein Familiengemälde für die Freunde, hg. von Karl Koetschau, Dresden 1906, S. 403