Aufführungsbesprechung München: Dez. 1812, 1. Abonnementskonzert (mit einem Klarinettenkonzert Carl Maria von Webers, WeV N.11 oder WeV N.13)

München. Mitte Decembers.

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Der zweyte Jahrgang der abonnirten Concerte hat nunmehr seinen Anfang genommen. Die Anzahl der Abonnenten hat sich, wegen des guten Erfolgs des erstern, ansehnlich vermehrt. Da wol dieses, ¦ zur Aufnahme und Beförderung musikal. Kunst so gedeihliche Unternehmen zugleich die Stufe musikal. Cultur, so wie den Zustand des bessern oder schlimmern Geschmacks, auf welchem wir stehen, öffentlich ausspricht: so werden wir das, was hier geleistet wird, in diesen Blättern bekannt machen. Eine Flut von neuen Compositionen überschwemmt Deutschland, doch werden der classischen Arbeiten immer weniger. Wiederholungen sind also bey einem Unternehmen dieser Art, wo nur das Vorzüglichste aufzutreten hat, unvermeidlich. Wir werden sie, wenn gleich nur kurz, bemerken. Nur das ganz Unbedeutende, das Mittelmässige, werden wir übergehen, oder höchstens nur mit einem Worte berühren – welcher Fall freylich nur selten eintreten kann, da die Direction, in ihrer Wahl vorsichtig und einsichtsvoll, blos durch conventionelle Verhältnisse, denen ohne viel Lärmens nicht leicht auszuweichen ist, nur selten zu Producten dieser Art sich herablassen kann. Erstes Concert. Symphonie v. Mozart in Es,: vortrefflich executirt. Arie v. C. M. v. Weber für Hrn. Weixelbaum componirt: mit schöner Stimme, und allem Ausdruck, den die Composition verträgt, gesungen. Klarinettconcert vom vorigen Componisten: vortrefflicher Ton, vortrefflicher Ausdruck, vollkommen in allem Betracht von Seiten des ausführenden Künstlers. Arie von Winter, ges. mit Ausdruck u. Wahrheit v. Mad. Reger. Violoncellconc. v. Arnold, vorgetr. v. Hrn. Philipp Moralt. Sein schönes, durchdachtes Spiel giebt ihm einen der ersten Plätze in der Reihe ausgezeichneter Virtuosen. Lob der Harmonie, schon bekannt vom vor. Jahre, verkündet den Meister gefälliger Harmonien. Ouvert. v. Cherubini aus Anacreon. Bey steter Wiederholung wird man des Applaudirens nie müde. – […]