Erfreuliche Erweiterungen des Detmolder Bestands an Weber-Drucken

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Geschenke sind immer eine erfreuliche Sache – und wenn es dabei um Weber-Noten geht, kann man eigentlich nicht genug davon bekommen … Der kleine aber feine Bestand an Weber-Drucken im Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Paderborn konnte in jüngerer Zeit durch einige wenige, dafür aber besonders schöne Exemplare erweitert werden. Bei dem diesjährigen Treffen der Albert-Lortzing-Gesellschaft in Leipzig bot Frau Gertrud Eckelmann einen Weber-Band als Geschenk an, der sich nach der Übersendung dann als eine wertvolle Bereicherung erwies, denn es handelte sich um ein komplettes und schön gebundenes Exemplar des von Heinrich Wilhelm Stolze herausgegebenen I. Bandes der 1857 bei Louis Holle in Wolfenbüttel in Einzellieferungen erschienen “Compositionen von Carl Maria von Weber”, die im Untertitel provokativ als Erste rechtmässige Gesammtausgabe bezeichnet ist und von der meist nur einzelne Nummern antiquarisch angeboten werden. Auch Detmold besaß nur einzelne Nummern und nun kann endlich ein vollständiges, alle 29 Nummern und die vorausgeschickte kurze Biographie Webers von Heinrich Döring umfassendes Exemplar in die Bibliotheksbestände eingearbeitet werden. Holle setzt sich im Vorwort dieser Ausgabe ausdrücklich mit den Rechts-Ansprüchen von Webers Berliner Hauptverleger Schlesinger auseinander und sah “auch der beim Erscheinen der folgenden Hefte angedrohten Criminalklage des Herrn Schlesinger mit grösster Ruhe entgegen” (Notiz im Vorspann). Der dickleibige Band mit den Klavierkompositionen, Sonaten, dem Konzertstück und den Klavierversionen der Ouvertüren Webers ist zwar leicht stockfleckig, aber sonst in bestem Zustand erhalten.

Eine weitere Bereicherung betrifft zwar eher die Bibliothek des Editionsleiters, aber dennoch ist sie hier erwähnenswert: Bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand Anfang Juli überreichte das Musikwissenschaftliche Seminar Joachim Veit ein Exemplar des Gustav Mahler’schen Klavierauszugs zu den Drei Pintos (WeV C.8) als Geschenk. Es handelt sich um ein außerordentlich gut erhaltendes Exemplar, das quasi unbenutzt wirkt. Da auch nicht eine einzige Seite mit Eintragungen versehen ist, fiel der Entschluss, dieses saubere Exemplar zu digitalisieren und damit den digitalen Quellenbeständen der WeGA einzuverleiben – was auch insofern nützlich ist als die Detmolder Mitarbeiterin Salome Obert zur Zeit die Edition der erhaltenen Weberschen Entwürfe zu den Pintos vorbereitet.

Und noch eine Lücke wurde bei diesem Anlass durch die Kollegin Lydia Steiger aus der Musiktheorie gefüllt: Sie brachte ein Exemplar der Sept Variations pour le Piano-Forte sur l’Air vien qua Dorina bella &c. (WeV R.6) zur Verabschiedung mit, das bei C. H. Hartmann in Wolfenbüttel zwischen Ostern 1823 und Ostern 1824 erschienen war. Frank Ziegler hatte diesen Druck zwar im AskSam-Katalog der WeGA verzeichnet, aber bisher noch kein Exemplar ermitteln können. Nun konnte dankenswerterweise nicht nur ein Nachweis, sondern auch ein Digitalisat dem Quellenbestand zugefügt werden.

Schließlich wurden die Mitarbeiter durch ein Geschenk zweier älterer Berliner Freischütz-Programmhefte durch Prof. Andreas N. Tarkmann daran erinnert, dass zu den Beständen am Seminar auch eine kleine Sammlung von solchen Programmheften gehört, die in den frühen Jahren der Arbeit an der WeGA (wie so vieles) “nebenher” angelegt wurde und durch die ständig hohe Arbeitslast dann vor sich hin dümpelte. Hier ist zu hoffen, dass durch ehrenamtliche Tätigkeit auch dieser Bestand einmal besser erschlossen werden kann.

Joachim Veit, Wednesday, August 3, 2022

Editorial

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