Heinrich Blümner an Unbekannt
Leipzig, Samstag, 13. Oktober 1827
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1825-05-20: an Weber
- 1826-06-14: von Böttiger
Folgend
- 1837-12-04: an Kind
- 1837-12-11: von Kind
Episodisch in unsren Verhandlungen, mein Verehrtester Freund, erlaube ich mir, Sie drauf aufmerksam zu machen, daß unsere Devrients wohl für Ihre Bühne gewonnen werden könnten. Ich weiß freilich nicht, ob ihre Plätze nicht bereits in Dresden besetzt sind. Auch haben sie bereits Anträge, und werden überall gern aufgenommen werden, denn beide sind sehr vorzüglich, und, mit noch einigen wenigen Zierden der hiesigen Gesellschaft. Indessen habe ich immer bei ihnen eine große Vorliebe für Dresden wahrgenommen. Sie davon in Kenntniß zu setzen, bestimmt mich besonders das Gerücht, daß Becker Dresden verlaßen werde.
Böttiger schreibt mir, er rathe Küstnern bei der Huldigungsfeier nicht zum Oberon*. Er mag wohl Recht haben; auch ist die Oper jezt nicht die glänzendste Seite der hiesigen Bühne. Indessen hat K. nun einmal Alles darauf vorbereitet, und sucht nun in solchem Aufputz einmal seinen Ruhm.
Breuer ist wohl und heiter; wir haben nicht versäumt, um ihn seine Gewohnheiten nicht vermissen zu lassen, ihn in die Wollenweberche Spelunke* einzuführen.
Mit herzlicher Freundschaftder Ihrige
Blümner
Darf ich um Beförderung der Autogr. bitten?
Apparat
Zusammenfassung
schreibt werbende Worte für das Ehepaar Devrient und teilt ihm Meinung Böttichers mit, der den Oberon zur Huldigungsfeier in Leipzig nicht geeignet findet, aber Küstner wird sich nicht davon abbringen lassen
Incipit
„Episodisch in unsern Verhandlungen, mein Verehrtester Freund, erlaube ich mir“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz
Überlieferung
Einzelstellenerläuterung
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„… der Huldigungsfeier nicht zum Oberon“Am Leipziger Theater wurde am 23. Oktober 1827 zur Huldigung an das anwesende sächsische Königspaar das Festspiel Segen Ihm und Ihr von Wilhelm Gerhard sowie Donna Diana gegeben; am Vorabend wurde im Beisein des Königs der Oberon aufgeführtT.
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„… ihn in die Wollenweberche Spelunke“Möglicherweise die Conditorei und Galanteriehandlung von August Wollenweber in der Petersstr. 79 (vgl. Leipziger Adreßbuch auf das Jahr 1823. Leipzig 1822, S. 168).