Chronik der Königl. Schaubühne zu Dresden vom 18. März 1817 (Teil 2 von 2)

Zurück

Zeige Markierungen im Text

(Clementine. Beschluß.)

Die Scene, wo sie nach vernommenem Fluch trostlos aus dem Kabinet herauswankt und dann später das Niedersinken vor dem Vater, das Umklammern seiner Kniee, das Erstürmen seiner Verzeihung war ihrer längst erprobten Kunst ganz würdig und fand auch den Weg zu den Herzen aller Zuschauer.

Wir schließen diese uns selbst nur wenig gnügenden Andeutungen über Herrn Wohlbrücks einfache Erscheinungen in einer alten Mantelrolle, als Geiziger, in der humoristisch=frölichen Rolle des Essighändlers, in der gemüthlich=treuherzigen und in der gemüthlich=leidenschaftlichen Sentimentalität des armen Poeten und des zu versöhnenden Vaters auf unsrer Bühne mit dem Wunsche, daß wir bei der bekannten und anderswo auch nach Gebühr belobten Vielseitigkeit dieses Künstlers selbst auch noch Zeuge sein möchten, wie ihm der komische Soccus in einer scherzhaften und frölichen Rolle, oder auch der tragische Kothurn in einer Heldenrolle angemessen sei. Und dieser Wunsch wird zur Hoffnung, da der wackere Meister von nun an unserm Vaterlande zugehört, und zur Regie der Schwesterbühne Leipzig berufen, gewiß nur in angenehmen Berührungen mit einer Bühne stehen wird, die durch die Liberalität ihrer Direketion jedem fremden Talent gern die Schranken öffnet und jeder wahren Leistung die billigste Anerkennung schenkt.

Böttiger.

Apparat

Zusammenfassung

Aufführungsbericht Beschluß: „Clementine oder Reue und Versöhnung“ von Johanna Franul Weißenthurn am 18. März 1817; vierte Gastrolle von Johann Gottfried Wohlbrück

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Albrecht, Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Abend-Zeitung, Jg. 1, Nr. 78 (1. April 1817), Bl. 2v

        XML

        Wenn Ihnen auf dieser Seite ein Fehler oder eine Ungenauigkeit aufgefallen ist,
        so bitten wir um eine kurze Nachricht an bugs [@] weber-gesamtausgabe.de.