Aufführungsbesprechung Dresden, Hoftheater: „Sappho“ von Grillparzer am 19. August 1819 (Teil 2 von 2)

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Sappho.

(Beschluß.)

Grillparzer hat in seiner Dichtung häufig sehr verschlungene Perioden, besonders in den Gleichnissen. Hier feierte die Künstlerin den Triumph der deutlichsten Exposition und behält für alles Athem, Klang und Pause im Ueberfluß. Wem der Genuß zu Theil wurde, sie im freundlichen Abendkreise vorlesen zu hören, wird sich mit Freuden der seltenen Klarheit erinnern, womit sie jeden Redeknäul zu entwickeln versteht. So hörten wir sie die Gylfe in den Turturell und die Sophie in den Fürsten Chowarski mit seltener Vollendung vortragen. Zu ihren eigenthümlichen Geberden rechnen wir bei allen Stellen, die ein besonderes Selbstgefühl, einen edeln Stolz, Erhebung in jedem geistigen Sinn andeuten, die Hebung des Körpers durch das, was man auf die Füßzehen treten heißt, was aber, wenn sie es macht, so nothwendig aus der Situation hervorzugehen scheint, daß von physischer Großthuerei auch nicht der leiseste Anklang zu bemerken ist.

Böttiger.

Apparat

Zusammenfassung

Aufführungsbesprechung Dresden, Hoftheater: „Sappho“ von Grillparzer (Teil 2 von 2)

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Fukerider, Andreas

Überlieferung

  • Textzeuge: Abend-Zeitung, Jg. 3, Nr. 210 (2. September 1819), Bl. 2v

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