Caroline von Weber an Wilhelm Beer in Berlin
Dresden, Dienstag, 15. Februar 1842
Einstellungen
Zeige Markierungen im Text
Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1842-02-08: an Jähns
- 1841-03-12: von Lichtenstein
Folgend
- 1842-03-21: an Jähns
- 1843-07-02: von Schlesinger
Korrespondenzstelle
Vorausgehend
Folgend
- 1842-08-16: an Beer
Verehrter Freund!
Dem Wunsche Ihres Herrn Bruders nachzukomen, empfange ich dankend das gütige Darlehn welches Ihren freundlichen Zeilen beygefügt war; und verspreche Ihnen, es im Nothfall, für meine Kinder zu benutzen. Was mich aber bey dieser Angelegenheit wahrhaft betrübt, und ängstigt, ist der Umstandt daß ich zum erstenmal ein Geheimniß vor meinen Söhnen haben muß, indem beide sich ganz entschieden gegen Annahme dieses Vorschußes erklärten. Ich erlaube mir daher, für den Fall eines schnellen Todes, der hierbey zurück erfolgenden Quittung, ein paar Worte an sie, beyzufügen, damit sie ihre Mutter nicht verkennen, und ihr nicht‡ Gesinnungen ihres Vaters unwürdig, zutraun mögten. Sie mein edler Freund werden, in diesen Fall, gewiß meine Worte bestätigen, und den armen Wesen Trost und Beruhigung geben.
Da der Herr Hofrath Winkler gegen mich noch keine Silbe, die Oper betreffend erwähnte, so würde es gewiß unpaßend für mich sein, wollte ich wegen der Beendung | der Arbeit zu dringend werden. Gewiß wird er, was er‡ thun kann kann, Ihnen zu liebe thun, und ich kann nur hoffend in die Zukunft sehen, ohne zur Erfüllung dieser Hoffnung etwas beytragen zu können.
Ich bitte Sie verehrter Freund Ihrem Herrn Bruder meinen herzlichen Dank auszusprechen, und mich Ihrer ganzen Familie angelegendlichst zu empfehlen
Erhalten Sie ferner Ihr freundliches WohlwollenIhrer
ergebenen
Carolina von Weber
Apparat
Zusammenfassung
bestätigt Empfang des Darlehens (von 1000 Talern) durch Meyerbeer; da sie dies vor ihren Söhnen verheimliche, übersendet sie die Quittung mit Erklärung, dass sie das Darlehen als Vorschuß für die Pintos erhalten habe, und Bemerkung für ihre Söhne, dass sie dies nur für ihre Ausbildung getan habe; (Quittung u. Erklärung liegen bei)
Incipit
„Dem Wunsche Ihres Herrn Bruders nachzukomen, empfange“
Generalvermerk
dazugehörig ist die Quittung vom selben Tag
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz