Eduard Heinrich Gehe an Friedrich Ludwig Schmidt in Hamburg
Dresden, Mittwoch, 16. Mai 1821
1821.
Indem ich Ihnen freundlichst für Ihren letzten Brief danke, sende ich Ihnen, Ihrem Verlangen gemäß, noch eine kleine Veränderung zu, die ich mit dem Schluße des 2ten Aktes meines Trauerspiels vorgenommen habe. Ich überlasse es ganz Ihrem eignen Ermessen, ob selbige anzunehmen sey oder nicht, und freue mich, Ihnen die Aufführung des Stücks in Hamburg verdanken zu dürfen*. Möge es dort ebenso freundlich wie hier aufgenommen werden!*
Den Ueberbringer dieses Briefes Herrn Urban aus München habe ich als einen gebildeten Mann und achtbaren Künstler erkannt*. |
Mehrere theilten diese Ansicht mit mir und fanden ihn im Don Carlos, Portrait der Mutter, und vorzüglich als Rudolph in Hedwig der Berücksichtigung werth.
Indem ich bitte, mich H Herzfeld zu empfehlen, bin ich mit Hochachtung und Freundschaft Ihr ganz ergebener
E. Gehe.
Apparat
Zusammenfassung
übersendet kleine Korrekturen zum Finale II des Trauerspiels Peter der Große und Alexis, begrüßt eine mögliche Einstudierung in Hamburg; positive Beurteilung des Schauspielers Wilhelm Urban, der den Brief überbringt
Incipit
„Indem ich Ihnen freundlichst für Ihren letzten Brief danke“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz
Überlieferung
Einzelstellenerläuterung
-
„… in Hamburg verdanken zu dürfen“Besprechung zur Hamburger Aufführung von Gehes Trauerspiel Peter der Große und Alexis am 15. November 1821 in: Originalien aus dem Gebiete der Wahrheit, Kunst, Laune und Phantasie, 1821, Nr. 41, Sp. 1127f.
-
„… Mann und achtbaren Künstler erkannt“Urban gastierte in Dresden vom 25. April bis 15. Mai 1821, u. a. als Reckau in F. L. Schröders Lustspiel Das Portrait der Mutter (25. April), als Don Carlos (1. Mai) und als Rudolph (11. Mai).