Carl Maria von Weber an Caroline Brandt in Frankfurt am Main
Prag, Mittwoch, 20. Oktober 1813

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An Mademoiselle

Caroline Brandt

Sängerin und Schauspielerin

dermalen

zu

Frankfurt

am Mayn

Beste Freundin!

Ihr langes Ausbleiben und unbegreiffliches Stillschweigen sezt uns und besonders mich, in die peinlichste Verlegenheit. der Gang der Opern war auf Ihre Ankunft berechnet, und ich muste bis jezt mit 1000 Schwierigkeiten kämpfen, um eine Reihe von Opern in Scene zu bringen, da ich keine von denen in welchen ich auf Sie zählte ohne Sie geben wollte noch konnte. Sollte irgend etwas Ihre Abreise verzögert haben, so bitte ich Sie doch dringendst, da nunmehr der Posten Lauf ganz ganz ungehindert ist, mir ohnfehlbar die Zeit, ja den Tag Ihres Eintreffens bey uns zu bestimmen, damit ich Ihre Debut Opern vorläufig einstudiere*.      Päße haben Sie erhalten, der Weg durch Bayern und über Eger ist frey, alle Vorkehrungen sind getroffen, ich sehe also nichts ein was Sie hindern könnte so schleunig als möglich zu uns zu reisen. Denken Sie sich selbst in meine Laage und Sie werden nicht böse seyn daß ich so sehr dringend Sie bestürme.

Machen Sie dem Direktor Liebich und mir die Freude Sie recht bald hier zu sehen und glauben Sie mich immer Ihren treusten Freund vWeber

Apparat

Zusammenfassung

erwartet Caroline Brandt dringend in Prag, da ein Teil der Opern auf ihre Mitwirkung berechnet sei

Incipit

Ihr langes Ausbleiben und unbegreiffliches Stillschweigen

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Philadelphia (US), Historical Society of Pennsylvania Library (US-PHhs), Simon Gratz Autograph Collection, Musicians & Composers
    Signatur: Case 13, Box 17

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • Siegelrest

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Joachim Veit, in: Musica 42 (1988), Heft 1, S. 84

Textkonstitution

  • Sie„sie“ überschrieben mit „Sie
  • „ein“durchgestrichen

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