Carl Maria von Weber an Georg Friedrich Treitschke in Wien
Dresden, Donnerstag, 23. Oktober 1817

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S Wohlgebohren

Herrn Fried: Treitschke

K: K: Hof-Opern Regisseur.

zu

Wien.

Verehrtester Freund!

Verzeihen Sie überhäuften Arbeiten die späte Beantwortung Ihres lieben Briefes vom 26t 7ber.      Vor Allem meine theilnehmendsten Glükwünsche zu Ihrer Verbindung, und die Bitte, mich Ihrer verehrten Gattin* aufs herzlichste zu empfehlen.

bald wird der Himmel auch über mich Hymmens Fakkel schwingen; die Vermählungs Feyerlichkeiten der Prinzessin Mariane wozu ich eine große Cantate geschrieben habe, hielten mich bisher auf. d: 30t aber reise ich ab, und d: 4t 9ber ist Hochzeit. von da geht die Reise weiter an den Rhein. wo ich Sie bitte, mir ein paar Zeilen Antwort nach Mainz abzugeben bey dem TribunalRath Gottfried Weber. zu adressiren.

Sie werden wohl schon da überall gut aufgeräumt haben, und ich nicht viel mehr finden.      Halten Sie bald Wort, und sezzen Ihre Feder für mich in Bewegung das Facit der addition soll hoffentlich wirkend sein.      L’inganno felice haben wir bereits, müßen also die Sendung dankbar ablehnen. Was aber den Beleuchtungs Artikel betrifft so nehmen Wir denn mit Freuden Ihre Güte in Anspruch. Sende Ihnen hier den ganzen Grundriß unsers Theaters, nebst Angabe der jeziggen schlechten Talglampen Beleuchtung, und bitte mir nun zu berichten Wie viel Argandtsche* Lampen zur Beleuchtung des ganzen Theaters nothwendig sein würden, was sie kosten, und wann sie fertig sein können vom Tag der Bestellung an.

Alle Ihre hiesigen Freunde grüßen Sie bestens, am besten aber gewiß Ihr alter Freund und Diener CMvWeber
Königl. Sächs. KapellMstr
und Direktor der Königl.
deutschen Oper.

Apparat

Zusammenfassung

dankt für Brief vom 26. Sept.; gratuliert zu Treitschkes Hochzeit; werde am 30. Oktober abreisen, am 4. Nov. heiraten und anschließend verreisen; bittet, Antwort an ihn an die Adresse Gottfried Webers nach Mainz zu schicken; erinnert an das Versprechen, einen Empfehlungsbrief für ihn zu schreiben; lehnt Sendung des L’Inganno felice ab, da er bereits vorhanden sei; betr. Theaterbeleuchtung, zu der er weitere Informationen über Kosten und Liefermöglichkeiten wünscht; schickt hierzu einen Grundriss des Dresdener Theaters

Incipit

Verzeihen Sie überhäuften Arbeiten die späte Beantwortung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: New Haven (US), Yale University, Gilmore Music Library (US-NH), The David and Fanny Opochinsky collection of music manuscripts
    Signatur: MSS 77, Box 5, Folder 59

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • Siegelrest
    • am rechten Rand der Adressenseite Vermerke des Empfängers u. a. zum Empfang (28. Oktober) und zur Beantwortung (nach Mainz, 1. November 1817)
    • geringfügige Textverluste in Knickfalten

    Provenienz

    • Charavay, Noel: Lettres A. No. 738 (Okt. 1970), Nr. 33988

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Kopie: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
      Signatur: Mus. ep. C. M. v. Weber Varia 6, Nr. 2

      Quellenbeschreibung

      • Abschrift von Aloys Fuchs (spätestens 1847)

Textkonstitution

  • „jeziggen“sic!

Einzelstellenerläuterung

  • „… Bitte, mich Ihrer verehrten Gattin“Christine Treitschke, geb. Kroyher von Kriechenfels (1792–1848).
  • „… zu berichten Wie viel Argandtsche“Benannt nach dem Genfer Erfinder Ami Argand, eigentl. François-Pierre-Amédée Argand (1750–1803).

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