Carl Maria von Weber an Friedrich Rochlitz in Leipzig
Dresden, Freitag, 25. Oktober 1822

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Sie empfangen hier, mein vielgeliebter Freund, einen 30 Seiten langen Brief*. Er giebt das Beste, was ich nun eben geben kann — das, was mir die Vorsehung schenkte — und erschließt Ihrem durch Wissen und Fühlen gewaffneten Seherauge die innersten Tiefen eines Sie redlich liebenden und achtenden Herzens, dessen treue Anhänglichkeit und Verehrung es aber eben so wenig aussprechen kann, als diese Zeilen und andere Worte es vermögen.

Nehmen Sie die anspruchslose Gabe mit Ihrer gewohnten Freundlichkeit und Nachsicht auf und behalten Sie lieb

Ihren
unveränderlich treuen
Carl Maria v. Weber

Apparat

Zusammenfassung

übersendet ihm einen „30 Seiten langen Brief“ (d.h. den ED der Klaviersonate e-Moll op.70), die seinem Seherauge die innersten Tiefen eines ihn herzlich liebenden und achtenden Herzens erschließen; er möge die anspruchslose Gabe mit gewohnter Freundlichkeit und Nachsicht aufnehmen

Incipit

Sie empfangen hier, mein vielgeliebter Freund, einen 30 Seiten langen Brief

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Kopie: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. II B, S. 572a, Nr. 15

    Quellenbeschreibung

    • Kopie von F. W. Jähns

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Abschrift (flüchtig mit Blei) von F. W. Jähns mit geringfügigen Abweichungen: D-B, Weberiana Cl. IX, Kasten 3, Nr. 1, zu JV 287

    Einzelstellenerläuterung

    • „… einen 30 Seiten langen Brief“Gemeint ist das Widmungsexemplar der 4. Klaviersonate (Berlin: Schlesinger).

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