Carl Maria von Weber an Johann Gänsbacher in Wien (Fragment)
Dresden, Dienstag, 2. März 1824

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An Herrn

Johann Gänsbach[er]

Wohlgebohren

Wien

Abzugeben in der Steiner[schen]

Musikhandlung, am Grabe[n] […]

Ich nehme den innigsten Antheil an deiner peinlichen Lage*; aber so ganz ensezzlich kann ich sie nicht finden. dein Platz hier ist dir noch offen erhaltenT, allerdings kann er sich mit dem in Wien nicht meßen, und dort würdest du ein reichliches Auskommen haben, hier ein knappes, aber doch immer zu leben; besonders wenn du deine Verbindung noch ein Jahr verschieben könntest, nach welchem du gewiß Zulage bekämest.      Hier sind sehr angesehene Beamte die nicht mehr wie 800 bis 1000 rh Einkommen haben, und doch bestehen müßen; Es kömt da alles auf die Einrichtung und Genügsamkeit an.

Darum lieber Bruder giebt dich nicht umsonst schwarzem Unmuthe hin.      Ohne die Wiener Aussicht, würde dir der hiesige Dienst schon das Wünschenswertheste geschienen haben, und du auch dein Mädchen heimgeführt haben, also klage das Schiksal nicht an, das dir zugleich so schöne Aussichten zeigte, und geht das Beßere nicht, so begnüge dich mit dem Geringern.      Uebrigens glaube ich bestimmt an Deine Wiener Anstellung, und Gott gebe seinen Seegen dazu.      Nur baldige Sicherheit, sonst kann man hier mit dem besten Willen nicht länger warten. Verzeihe mir mein kurzes Geschmiere, ich mußte dir aber doch einigen Trost zusprechen […]

Apparat

Zusammenfassung

Kommentar zur Situation Gänsbachers; Vergleich der Möglichkeiten in Wien mit denjenigen, die er in Dresden hätte; Dresdner Stelle sei weiterhin für ihn offen gehalten; finanzielle Sicherheit; Privates

Incipit

Ich nehme den innigsten Antheil an Deiner peinlichen Lage

Generalvermerk

Datierung nach Tagebuch

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Brief in zwei Teilen
  • 1. Fragment: Wien (A), Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Bibliothek (A-Wgm)
    Signatur: Weber an Gänsbacher 57

    Quellenbeschreibung

    • 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • Blatt im unteren Teil beschnitten, dadurch Textverluste
    • am linken oberen Rand der Adressenseite Vermerk von Gänsbacher: „No: 14 13
    • PSt: DRESDEN | 2. März 24
    • am oberen rechten Rand der Rectoseite Echtheitsbestätigung von F. W. Jähns: „Eigenhändig von C. Maria v. Weber.“

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Nohl 1867, S. 290 (Nr. 56)
  • 2. Fragment: verschollen

    Quellenbeschreibung

    • die abgeschnittenen Schlusszeilen des Briefes

    Provenienz

    • Liepmannssohn Verst. 35 (26.-27. Mai 1905), Nr. 1024

Textkonstitution

  • „er“ergänzt von den Hg.
  • „schen“ergänzt von den Hg.
  • „n“ergänzt von den Hg.
  • unleserliche Stelle
  • „… Musikhandlung , am Grabe n“Textverluste durch abgeschnittene untere Seitenhälfte
  • unleserliche Stelle
  • „… aber doch einigen Trost zusprechen“Textverlust durch Abschneiden des unteren Teils des Blattes

Einzelstellenerläuterung

  • „… Antheil an deiner peinlichen Lage“Reaktion auf den am 29. Februar 1824 erhaltenen Brief Gänsbachers.

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