Carl Maria von Weber an Johann Gänsbacher in Wien (Fragment)
Dresden, Dienstag, 2. März 1824
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1824-03-01: an Danzi
- 1824-02-29: von Gänsbacher
Folgend
- 1824-03-03: an Philippi
- 1824-03-05: von Präger
Korrespondenzstelle
Vorausgehend
- 1823-12-29: an Gänsbacher
- 1824-02-29: von Gänsbacher
Folgend
- 1824-03-12: an Gänsbacher
- 1824-03-24: von Gänsbacher
Ich nehme den innigsten Antheil an deiner peinlichen Lage*; aber so ganz ensezzlich kann ich sie nicht finden. dein Platz hier ist dir noch offen erhaltenT, allerdings kann er sich mit dem in Wien nicht meßen, und dort würdest du ein reichliches Auskommen haben, hier ein knappes, aber doch immer zu leben; besonders wenn du deine Verbindung noch ein Jahr verschieben könntest, nach welchem du gewiß Zulage bekämest. Hier sind sehr angesehene Beamte die nicht mehr wie 800 bis 1000 rh Einkommen haben, und doch bestehen müßen; Es kömt da alles auf die Einrichtung und Genügsamkeit an.
Darum lieber Bruder giebt dich nicht umsonst schwarzem Unmuthe hin. Ohne die Wiener Aussicht, würde dir der hiesige Dienst schon das Wünschenswertheste geschienen haben, und du auch dein Mädchen heimgeführt haben, also klage das Schiksal nicht an, das dir zugleich so schöne Aussichten zeigte, und geht das Beßere nicht, so begnüge dich mit dem Geringern. Uebrigens glaube ich bestimmt an Deine Wiener Anstellung, und Gott gebe seinen Seegen dazu. Nur baldige Sicherheit, sonst kann man hier mit dem besten Willen nicht länger warten. Verzeihe mir mein kurzes Geschmiere, ich mußte dir aber doch einigen Trost zusprechen […]‡‡
Apparat
Zusammenfassung
Kommentar zur Situation Gänsbachers; Vergleich der Möglichkeiten in Wien mit denjenigen, die er in Dresden hätte; Dresdner Stelle sei weiterhin für ihn offen gehalten; finanzielle Sicherheit; Privates
Incipit
„Ich nehme den innigsten Antheil an Deiner peinlichen Lage“
Generalvermerk
Datierung nach Tagebuch
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Überlieferung
-
Textzeuge: Brief in zwei Teilen
-
1. Fragment: Wien (A), Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Bibliothek (A-Wgm)
Signatur: Weber an Gänsbacher 57Quellenbeschreibung
- 1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)
- Blatt im unteren Teil beschnitten, dadurch Textverluste
- am linken oberen Rand der Adressenseite Vermerk von Gänsbacher: „No: 14 13“
- PSt: DRESDEN | 2. März 24
- am oberen rechten Rand der Rectoseite Echtheitsbestätigung von F. W. Jähns: „Eigenhändig von C. Maria v. Weber.“
Dazugehörige Textwiedergaben
-
Nohl 1867, S. 290 (Nr. 56)
-
2. Fragment: verschollen
Quellenbeschreibung
- die abgeschnittenen Schlusszeilen des Briefes
Provenienz
- Liepmannssohn Verst. 35 (26.-27. Mai 1905), Nr. 1024
Themenkommentare
Textkonstitution
-
„er“ergänzt von den Hg.
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„schen“ergänzt von den Hg.
-
„n“ergänzt von den Hg.
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unleserliche Stelle
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„… Musikhandlung , am Grabe n“Textverluste durch abgeschnittene untere Seitenhälfte
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unleserliche Stelle
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„… aber doch einigen Trost zusprechen“Textverlust durch Abschneiden des unteren Teils des Blattes