Mittwoch, 6. Juni 1821
Berlin
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d: 6t gearbeitet. Mittag mit Wiedemann in der Resourçe*. Armen
gespielt. Polonai. Es‡*.
Abends Bouchers Concert. Hut und Gefrornes
Visiten Wagen bezahlt mit
Abends bei Lichtenstein
Briefe von H: v. Könneritz und Kind erhalten.
Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Dagmar Beck
- Kommentar
- Dagmar Beck; Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1Provenienz
- Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
- bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)
Textkonstitution
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„… gespielt. Polonai. Es“Zeile nachträglich eingefügt
Einzelstellenerläuterung
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„… mit Wiedemann in der Resourçe“Im Berliner Adressbuch für 1822 werden die Therbuschsche Res(s)ource in der Oranienburger Str. 18 sowie die Res(s)ource zur Harmonie in der Niederlagsstr. 3 genannt; möglicherweise ist eine der beiden gemeint.
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„… gespielt. Polonai. Es“Die von Weber nachgetragene Zeile bezieht sich inhaltlich weder auf den vorhergehenden noch auf den folgenden Text. Dass Weber seine Grande Polonaise Es-Dur beim Mittagstisch in der Ressource gespielt hat, scheint ausgeschlossen. Auch an dem abendlichen, von der Generalintendantur der Königlichen Schauspiele veranstalteten dritten Konzert des Ehepaars Boucher im Konzertsaal des neuen Schauspielhauses war er nicht aktiv beteiligt, wie sowohl die Konzertanzeigen (u. a. Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen, 1821, Nr. 66 vom 2. Juni sowie Nr. 67 vom 5. Juni) als auch die Konzertberichte (u. a. Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen, 1821, Nr. 69 vom 9. Juni sowie AmZ, Jg. 23, Nr. 29 vom 18. Juli 1821, Sp. 509f.) bezeugen. Ein Programmpunkt des Abends war eine Polonaise für Bassethorn von G. Meyerbeer, gespielt von Franz Schalk aus Prag. Dass hier ein Versehen vorliegt und Weber statt Meyerbeer der Komponist war, ist allerdings ausgeschlossen: Der III. Satz (Polacca) aus Webers Klarinettenkonzert Nr. 2 in Es-Dur kann hier nicht gemeint sein, da das Werk vor seiner Drucklegung (1823) nicht frei zugänglich war. Insofern ist zu vermuten, dass die ergänzte Notiz dem Nachmittag zwischen dem Besuch der Ressource und dem Konzert zuzuordnen ist. Möglicherweise musizierte Weber in einer Privatgesellschaft, vergaß aber leider, (wie sonst allgemein üblich) Angaben zu der oder den besuchten Person(en) zu machen.