Dienstag, 19. Juli 1825
Ems
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d. 19t 6 Uhr. 5 B:‡ Kaffee bei Oppenheimers*. dem Chirurgus für
das Fontanell* 2 rh – –
Brief von Gottfried erhalten. 1. gr –
um 11 Uhr das 1t Bad. + + +. um 6 Uhr eine Esels Parthie
auf das Jägerhaus*. Esel. 10. gr 8. pf
Mittag und Ab:‡ 1. rh – –
Wäsche 1. rh 4. gr –
Für die Feuer pp der Kronprinzeßin* 4. rh 14. gr –
9 rh 11. gr 8 pf
In Weimar ein Pferde Eisen*
einen Halsriemen
Wachs und Öhl zum Wagen
Johanns Hut zu putzen
Branntewein für die Pferde
kleine Reparatur pp
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|4 gr–
|5 gr–
|1. rh4 gr–
|12 gr–
|9. gr
|3. gr
|2. rh13 gr–
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Apparat
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Dagmar Beck
- Kommentar
- Dagmar Beck; Frank Ziegler
Überlieferung
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Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (D-B)
Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 1Provenienz
- Umwandlung der Dauerleihgabe in eine Schenkung durch Hans-Jürgen Freiherr von Weber am 15. November 1986
- bis 1986 in Familienbesitz (seit 1956 bereits als Dauerleihgabe in der Berliner Staatsbibliothek)
Einzelstellenerläuterung
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„B:“Abk. von „Becher (gemeint: Trinkkur)“.
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„… (gemeint: Trinkkur) Kaffee bei Oppenheimers“Laut Kurliste (1825, u. a. Nr. 10 vom 17. bis 23. Juli, S. 110) logierten die Bankiers-Brüder im Darmstädter Hof.
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„… dem Chirurgus für das Fontanell“Künstlich angelegtes Geschwür zur heilenden Ableitung vermeintlich schädlicher Körpersäfte; gesetzt am 17. Juli 1825.
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„… Esels Parthie auf das Jägerhaus“Bei August Vogler, Ueber den Gebrauch der Mineralquellen, insbesondere derer zu Ems, Frankfurt am Main 1840, S. 308 sind unter den „Umgebungen von Ems“ u. a. genannt: „Der Malbergskopf mit seinem Jägerhaus. – Das Oberlahnsteiner Forsthaus auf der Höhe, in der Mitte des Wegs von Ems nach Braubach gelegen, wo angenehme Bewirthung anzutreffen. – Das Forsthaus an der Hochstraße zwischen hier und Coblenz, (1 Stunde Entfernung) in dessen Nähe, im Walde, man eine herrliche Aussicht nach dem Thale von Coblenz, Neuwied, bis Andernach und bis zum Siebengebirge genießt.“ Das Oberlahnsteiner Forsthaus wurde erst 1828 errichtet, kommt also nicht infrage. Gemeint ist wohl das letztegenannte, wegen der Aussicht ins Rheintal berühmte Forsthaus an der Straße nach Koblenz; vgl. Heinrich Vogler, Ems, seine Heilquellen und Umgebungen, mit besonderer Berücksichtigung der Kur und des Verhaltens des Brunnengastes, Ems 1864, S. 136: „Unweit Dorf Ems führt, von der Straße nach Coblenz rechts, die alte über den Berg nach Coblenz führende Landstraße ab, nach dem ,Coblenzer Forsthaus‘, einem auf der Höhe des Berges gelegenen Jägerhaus, in dessen Nähe sich eine herrliche Fernsicht auf das benachbarte Rheinthal befindet. In dem bescheidenen Hause selbst sind Erfrischungen zu haben.“ Bei Albert Jakob Gustav Döring, Ems mit seinen natürlich warmen Heilquellen und Umgebungen. Für Curgäste und angehende Aerzte dargestellt, Ems 1838, S. 265 werden Eselritte auf dieses „Jägerhaus an der Coblenzer Chaussee“ mit 54 Kreutzer taxiert (solche auf den Malbergskopf mit 45 Kreutzer).
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„Ab:“Abk. von „Abend(essen)“.
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„… die Feuer pp der Kronprinzeßin“Kronprinzessin Elisabeth war unter dem Pseudonym Gräfin zu Zollern im herrschaftlichen Bade-Haus abgestiegen; vgl. die Kurliste (1825, u. a. Nr. 10 vom 17. bis 23. Juli, S. 106).
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„… In Weimar ein Pferde Eisen“Vgl. den Tagebucheintrag vom 9. Juli 1825.