Über Friedrich Kinds „Gedichte“ (2. Ausgabe) 1817

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Friedrich Kind’s Gedichte. Zweite verbesserte und vollständige Ausgabe. Erstes Bändchen. Leipzig. Hartknoch. 1817. kl. 8. 308 S. Zweites Bändchen. Ebendaselbst. 312 S. 3 Thlr.

Nur anzeigen dürfen wir das Erscheinen dieser wahrhaft vollständigen, längst gewünschten Sammlung, um auch damit den anerkannten Werth derselben in unsrer zwar sehr singlustigen, aber wahrhaftig Gesangsarmen Zeit zu bezeichnen. Mehr zu sagen würde selbst die Bescheidenheit des Dichters – der schönste Bürge für wahres Talent – dem wir als Mitherausgeber dieser Blätter enger verbunden sind, nicht erlauben, und so sey nur noch erwähnt, daß jedes Bändchen mit einem trefflichen Kupfer, das erste nach G. v. Kügelgen, von Böhm, das andre nach Retzsch, von Jury, geziert, und, in 5 Bücher abgetheilt, von der Verlagshandlung sehr freundlich ausgestattet ist.

Wir fügen dem sogleich die Anzeige bei, der:

Lindenblüten, von Fr. Kind. Erster Band. Leipzig. Hartknoch. 1818. 8. 311 S. mit einem guten Kupfer nach Ramberg, von Jury. (1 Thlr. 12 Gr.)

Das Vorwort, das der Verf. dem Buche vorgesetzt hat, stehe statt weiterer Bezeichnung hier.

„Da jetzt eine vollständige Sammlung meiner Gedichte im engern Sinne des Worts erscheint, so finde ich es zweckmäßig, die Fortsetzung meiner gesammelten Erzählungen, welche bisher unter der Aufschrift: Tulpen, und: Roswitha, mit metrischen Dichtungen vereint ans Licht traten, ohne jene, und deßhalb auch unter einem neuen Titel herauszugeben. Ueber diesen wird hoffentlich niemand mit mir rechten, oder, zu Begründung seiner Ausstellung, einen nicht ganz alltäglichen passendern vorschlagen. Die Linden spenden bekanntlich ihre Düfte vorzüglich des Abends, und auch mein irdischer Mittag ist vorüber. Friede und Freude allen meinen nahen und fernen Freunden!“

Möge der heiterste, frohste Abend, nein, erst noch der Gefühlerwärmtste Nachmittag dem theuern Dichter werden. Dieses Bändchen enthält die schon als vorzüglich bekannten Erzählungen: 1) Die Engelsehe. 2) Die weiße und rothe Rose. 3) Der Schwan und der Sonnenstaub. 4) Das Hochzeitgedicht ohne Arrest, und 5) Der dumme Hans.

Th. Hell.

Apparat

Zusammenfassung

Kurzanzeige der 2. Ausgabe von Fr. Kind's Gedichten u. seiner Lindenblüten

Entstehung

vor 11. Dezember 1817

Überlieferung

  • Textzeuge: Abend-Zeitung, Jg. 1, Nr. 296 (11. Dezember 1817), Bl. 2v

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